15. Auff Thraso

Wenn Thraso ungescheut von seinen Thaten red't,
Wie er dem einen fast den Hals hab' abgedreht,
Den andern mit dem Fuss die Stieg' herab gewiesen;
Wie er mit Schlägen dem das Maul gestopfft, und diesen
Gezwungen, vor der Faust das Leben zu erbitten,
So dünckt mich, Thraso der erzehlt, was er erlitten. 1

Fußnoten

1 Was er erlitten. Wenn man einen Grosssprecher sich berühmen höret, wie er diesen und jenen beschimpffet habe, so kan man sich fast nicht betrügen, wenn man gläubet, dass er selber von diesem und jenem also beschimpffet worden sey, und folgends freylich aus der Erfahrenheit spreche. Mancher der vom Prügeln spricht, ist von andern so offt geprügelt worden, dass er fast bey dem Schlag erkennen kan,aus was vor Holtz der Prügel gemachet sey.

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TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte drittes Buch. 15. Auff Thraso. 15. Auff Thraso. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A36A-1