[132] 1. Beschaffenheit der Uberschriffte
Denn lässt die Uberschrift kein Leser aus der Acht',
Wenn in der Kürtz' ihr Leib, die Seel' in Witz bestehet;
Wenn Sie nicht
allzutieff 1 mit ihrem Stachel gehet,
Und einen Abriss nur von einer Wunde macht;
Wenn Thränen sie allein den Lachenden auspresst,
Und dem der's nötig hat zur Ader kitzlend lässt.
Fußnoten
Note: 1 Nicht allzutieff. Die Satyrische sind ohnstreitig die besten Uberschriffte, es müssen aber keine Schmäh-Schrifften seyn. Tondere pecus, non deglubere ist die Eigenschafft eines guten Hirten, und in einem andern Verstande auch eines guten Poeten.