Die Marionetten

Wir lieben unsre schlanken Puppen sehr
– Ihre weißen Gesichter sind einsam
Über Leibern, fromm von Zerbrechlichkeit –
Und spielen gern die seltsamen Verkettungen
Ihrer Arme, wenn sie sich lieben.
Tragische Gebärde ist ihnen zuteil,
Ihr dunkles Schicksal verstößt uns,
Sie sind unter fremden Sternen.
Manchmal greift uns ihr Schweigen ans Herz.
Dann springt – heiße Verwunderung! –
Tönender Schrei unsrer Inbrunst
Von ihrem entfalteten Mund.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Weissmann, Maria Luise. Die Marionetten. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9B87-F