Ein nachdenklicher Zuschauer

Der alte Mann spricht:


Komisch – det machn die nu jedes Jahr!
Det se det nich iba wern . . .
Der sacht: »Du hast abar schönes Haar!«
un det wolln die Meechn ooch heern . . .
Kuck mah – wat macht der fürn Betrieb!
hach, un die is janz hinüba –
die hat ihm Emton ehm lieb –
je länger –
jelängerjelieber!
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Wat denkt die sich nu –?
Det der junge Mann
ihr einziger is und ihr alles –?
So fangt det Ding ja imma an
im Falle eines Falles.
Nachher komm Kinda un Faltn un so:
det scheenste is doch det Fieba
am Anfang, wenn se sinn jlicklich un froh –
je länger –
jelängerjelieber.
Nu drickt er sie nommal, und denn jehn se los
int Kino oda bei Muttan –
heut is die Liebe noch mächtig jroß,
die vajessn vor Liebe zu futtan.
So jeheert sich det auch. Det muß auch so sein!
Allein is richtich – aba allein zu zwein.
Von mir ausleben se dreimal hoch!
Ich denke mir demjejenieba:
Wenn eener und er muß mal, denn soll er ooch –:
Je länger –
jelängerjelieber –!


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Ein nachdenklicher Zuschauer. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-61B7-B