Ersterbendes Gemurmel

Allherbstlich, wenn die braunen Blätter fallen,
fällt auch dem Dichter dies und jenes ein.
Er sieht, wie Wolken sich zusammenballen,
er hört der Völker wilde Streiterein . . .
Der deutsche Dichter kratzt sich an den Waden
und fängt sich still den letzten Sommerfloh;
und denkt: du könntst dich auch mal wieder baden
und überhaupt und so . . .
Ich bin ein Preuße. Pfui auf die Verneinung!
Ich lob die positive Position.
Und ich besitz das Recht der freien Meinung
in Wort und Bild und auch im Grammophon.
Ich sage, was ich will, und sag es feste,
am Stammtisch sag ichs und im Wahlbüro.
Stolz sag ichs und mit einer weiten Geste:
» . . . und überhaupt und so . . . «
Ich wohnte schon in vielen, vielen Zimmern,
am Meer, in Bukarest, in Großenhain;
und immer hört ich eine Jöhre wimmern,
ein Schreihals muß in jeder Straße sein.
Dann mach ich mir so allerhand Gedanken,
zum Beispiel über unsern Reventlow –
Die kleinen Kinder haut man auf den blanken
und überhaupt und so . . .

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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1918. Ersterbendes Gemurmel. Ersterbendes Gemurmel. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5BAB-3