Pariser Dankgebet
In Nummer 20 hat Peter Panter geschrieben:
»Ich bin dem Herausgeber dieser Blätter dankbar, daß er meine hymnischen Ergüsse aus meinen ersten pariser Tagen nicht zum Druck befördert hat.« Auf diesen Satz hin hat man mich der Feigheit geziehen: ich Internationalist hätte vermutlich aus Angst vor den deutschen Nationalisten nicht gewagt, die Wahrheit über Frankreich zu drucken. Bekanntlich ist Angst die Signatur dieser Blätter. Aber diesmal wars bei mir keine Angst, sondern einfach aus besserer Kenntnis der Stadt die Voraussicht, daß mein Mitarbeiter sich spätestens nach einem Jahr freuen würde, mit einem ungerechten Überschwang, wie er sich etwa in diesem Gedicht hier entfaltet, nicht Woche um Woche zu Worte gekommen zu sein.
Hier tritt mir keiner auf die Stiebeln. Hier sind die Leute höflich und nett.
Und wenn mir doch mal einer rauftritt, dann sagt er: »Ah pardon, monsieur!« überall, in Malakoff und in der rue Lafayette.
Kyrie eleison!
Hier fahren die Autos glatt und schnell. Und geraten sie wirklich mal aneinander mit leichtem Buff,
Kyrie eleison!
Hier ist der Schaffner kein Vorgesetzter, und der Verkäufer teilt keine Gnaden, sondern Schnitzel aus.
Hier kann man sich noch freuen, weil eine Markise so schön gelb leuchtet. Hier hat jeder Arbeit und doch Zeit,