[259] An meinen Gleim
zum zweiten April 1801.
Tiedge.
zum zweiten April 1801.
Tiedge.
1 Piedro. Das Unternehmen des tapfern Korsen San Piedro gegen die Genueser, die Unterdrücker seines Vaterlandes, endete mit einem unglücklichen Erfolg. Er konnte nicht mehr retten, und flüchtete mit seiner Gattin, Vanina Ornano, und seinen beiden Söhnen nach Frankreich, um von dort aus kräftiger unterstützte Versuche zur Wiedereroberung der entrissenen Freiheit einzuleiten. Die Genueser wendeten sich an Vanina, mit dem Erbieten, ihren Gatten zu begnadigen, und ihm die, der Einziehung zugesprochenen, Güter zurückzugeben, wenn sie die Rückkehr Piedros nach Korsika bewirken würde. Vanina schwankte, ob sie diesem Antrage Gehör geben sollte; und endlich wurde sie durch den Geistlichen, der der Lehrer ihrer Söhne war, zu dem Entschlusse bestimmt, nach Korsika zu gehen. Ihre Sachen waren eingeschifft, und sie selbst war schon auf der Reise begriffen, als Piedro davon Nachricht erhielt, und ihr sogleich einen Freund nachschickte, der sie einholte und zurückführte. Vanina stand unter dem Schutze des Parlaments zu Aix. Piedro forderte trotzig vom Parlamente seine Gattin; und Vanina folgte, gegen alle Warnungen, welche sie zurückzuhalten suchten, ihrem Gatten nach Marseille, wo er ihr das begangene Verbrechen vor hielt, ihr eine kurze Zeit zur Beruhigung ihrer Seelenangelegenheit verstattete, und dann einem Sklaven befahl, sie zu erdrosseln. Vanina, mit einem Blick, den alle weibliche Hoheit und Würde bewaffneten, wendet sich an den Grausamen, der ihr Gatte war, und jetzt als ein harter Richter vor ihr steht. – »Piedro,« spricht sie, »darfst du mir von solchen unwürdigen Händen den Tod geben lassen?« Piedro ruft den Sklaven zurück, bittet seine Gemahlin um Verzeihung der Schmach, die er, ihr zuzufügen, im Begriff gewesen sei, und – – erdrosselt sie mit eigner Hand. – Herr Hofrat Becker hat in seinen Darstellungen diese Geschichte bearbeitet. –
2 Eumeniden, Rachegöttinnen.
3 Pharus, ein Leuchtturm, der den Schiffern auf offenem Meere zum Wegweiser und zur Warnung von Syrten, oder Klippen und Sandbänken, dient.
1 Zenith und Nadir, zwei Punkte an der Hohlkugel des, uns umgebenden, Himmels. Zenith ist der Punkt gerade über unserm Haupte; Nadir der Punkt gerade unter uns, an der Seite des Himmels, welche die entgegengesetzte Hälfte der Erdkugel umgiebt.
2 Orion ist daß schönste, glänzendste Gestirn des ganzen Himmels und steht unter den südlichen Sternbildern.
3 Die Hyaden und das sogenannte Siebengestirn, diePlejaden, befinden sich am südlichen Himmel im Sternbilde des Stiers; jene vorn am Kopfe, diese am Rücken desselben. Die ersten werden die Regensterne genannt.
4 Der Schwan, ein nördliches Sternbild, neben der Leier, in der Milchstraße.
5 Die Milchstraße ist der merkwürdige, lichte Kreisbogen, der sich durch den Himmel zieht, und in mehrere, blässere und hellere Streifen teilt. Sie enthält eine Unermeßlichkeit von Sonnenwelten.
6 Dioskuren, Söhne Jupiters, Kastor und Pollux, ein Gestirn des östlichen Himmels. – Die Fabel erzählt von diesen beiden, aus den Eiern der Leda entsprungenen Brüdern, Kastor sei sterblich, Pollux aber, vom Jupiter abstammend, unsterblich gewesen. Kastor fiel in einem Zweikampfe. Pollux trauerte über den Verlust dieses innigst geliebten Bruders, und bat den Jupiter, ihm selber das unsterbliche Leben zu nehmen, oder zu vergönnen, daß er mit seinem geliebten Bruder die Unsterblichkeit teilen möge. Jupiter gewährte die Bitte. Beide wurden unter die Sterne versetz, und genossen das Los der Lichtwelt und der Schattenwelt gemeinschaftlich.
7 Die Jungfrau. Dies Gestirn des nördlichen Himmels ist eins der größten und schönsten im Tierkreise.
8 Lyra, ein nördliches Sternbild.
9 Arktur, ein Fixstern des nördlichen Himmels, im Bootes, dem sogenannten Bärenführer. Er glänzt in einem hellen, rötlichen Lichte.
10 Das Sterngewölk. Die große und die kleine Wolke sind zwei Haufen kleiner, fast wie ein lichtes Nebelgewölk erscheinender Sterne. Sie befinden sich in der Nähe des Südpols.
11 Der Sirius, ein lebhaft funkelnder Fixstern. Er ist der glänzendste Stern am ganzen Himmel, und befindet sich an der südlichen Himmelsseite im Sternbilde des großen Hundes.
12 Uranus ist ein, zu unserm Sonnensystem gehöriger, neuerlich entdeckter Planet. Er ist 400 Millionen Meilen von der Sonne entfernt.
13 Venus, ein bekannter Planet unseres Sonnensystems, der uns nur selten ganz erleuchtet erscheint, und durch Fernröhre gewöhnlich sichelförmig am westlichen Himmel gesehen wird.
1 Kassandra, eine Tochter des Priamus, des Königs von Troja. Sie besaß vom Apoll die Gabe der Weissagung, und verkündete das traurige Los des väterlichen Throns und ihrer geliebten Vaterstadt, die von den Griechen erobert und vernichtet wurde, vorher.
2 Peneus, Fluß in Griechenland.
3 Hellas, der alte Name Griechenlands.
4 Charis, Huldgöttin, Grazie.
5 Heroen, Halbgötter, Helden.
6 Geweihte Haine waren es, in deren geheimnisvollem Dunkel die Orakel ihre hohen Göttersprüche vernehmen ließen. Der dodonische Wald in Epirus verhüllte in seinen heiligen Schatten ein Orakel des Jupiter.
7 Die schöne Dichtung von Amor und Psyche verschleiert die zarten Vorstellungen von Sein und Werden. Die Psyche, mit Schmetterlingsflügeln, deutet auf ein geistiges Wesen, welches, aus der gröbern Erdenhülle emporgehoben, eines höhern Daseins genießt. Sie ist die Vermählte Amors, die unsterbliche Genossin der himmlischen Liebe. Amor hatte Psychen oft gewarnt, nicht nachzuforschen, wer ihr Liebhaber sei. Aber auf die Vorstellungen ihrer Schwestern, die, nach ihrem Wunsch, ihr zugeführt waren, und, auf das Glück ihrer Schwester neidisch, ihr den Wahn einflößten, ihr Liebhaber sei ein Ungeheuer, trat sie im Dunkel der Nacht mit einer brennenden Lampe, und bewaffnet mit einem Dolche, zu dem Lager des schlummernden Amors, um sich von dem gefürchteten Ungeheuer zu befreien. Doch wie erstaunte sie, an dessen Statt den himmlischen Amor selbst zu erblicken! Sie zitterte, und ein brennender Öltropfen fiel auf Amors Schulter. Er erwachte, und verstieß zürnend die getäuschte Psyche. Die Unglückliche irrte nun trostlos auf der ganzen Erde umher, den verlornen Gott aufzusuchen und zurück zu flehen. Sie mußte sich harten Büßungen unterwerfen, bis sie endlich von Amor, der sie noch liebte, wieder aufgenommen, und in die Versammlung der Himmlischen eingeführt wurde, wo sämtliche Götter an der Vermählung Psychens mit der himmlischen Liebe teilnahmen. So glorreich kehrt der Himmelsfunke zu seinem Ursprunge zurück.
8 Kleanthes, Vertreter der stoischen Philosophie um 264 v. Chr.
1 Dryaden, Waldgöttinnen, die im tiefsten Dunkel der Haine wohnten.
2 Der Altar, ein Gestirn am südlichen Himmel, unterhalb des Herkules.
3 Die Krone, dem Arktur gegenüber.
4 Lykophron, Sohn des Tyrannen Periander (629-585 v. Chr.) von Korinth und dessen Gemahlin Melissa, die infolge einer Mißhandlung durch ihren Gatten starb. Lykophron wandte sich, als ihm der Großvater den Mörder seiner Mutter entdeckte, mit tiefer Verachtung von seinem Vater ab, der darüber so in Zorn geriet, daß er den Sohn von sich stieß und jedermann bei Strafe verbot, ihn aufzunehmen. Lykophron wurde später, als sein Vater sich wieder mit ihm versöhnen und ihm die Herrschaft abtreten wollte, von den Bewohnern Korkyras ermordet.
5 Las Casas war Bischof von Chiappo in Mexiko. Er gab im Jahre 1542 eine Schrift heraus: Über die Mittel, Indien zu verbessern, und übersandte sie Kaiser Karl dem Fünften. Eine zweite Schrift von ihm führt den Titel: Die Verheerung Indiens. In beiden Schriften hält er den Tyrannen dieses, mit einer schauderhaften Grausamkeit unterjochten, Landes die Härte und Ungerechtigkeit vor, unter welcher die unglücklichen Indier in den drückendsten Ketten der Sklaverei verschmachten mußten. Er zeigte, daß es das Christentum entehrte, diese Mitgenossen einer Religion der Menschlichkeit der schrecklichsten Unmenschlichkeit preiszugeben. Aber was hatten jene Ungeheuer, die sich Christen nannten, mit der Menschlichkeit zu thun? Dem Las Casas stellte sich ein Widerstand entgegen, der ganz die Miene der Verfolgung trug. Doch verlor er nicht den Mut, für seine Unglücklichen zu thun, was der Drang der Umstände ihm übrig ließ. Gezwungen endlich von der Not, schlug er freilich, leider! den Tyrannen Westindiens vor, die, den christlichen Indiern abzunehmenden, Sklavenketten den heidnischen Schwarzen anzulegen. Von diesem Vorschlage an datiert sich der, die Menschheit schändende, Sklavenhandel, gegen den der Genius der neuern Zeit seine Stimme so laut erhoben hat, daß selbst Pitt ihm das Gaukelspiel einer, absichtlich vergeblichen, Bemühung, als ein heuchlerisches Opfer, schuldig zu sein glaubte. – Las Casas wurde durch die drängende Not, durch spanischen Despotismus, zu einem Vorschlage hin geschreckt, der seinem Herzen widersprach. – Es ist ein entzückender, unvergänglicher Kranz, den Engel, im dritten Teile des Philosophen für die Welt, auf das Grab dieses Weisen niederlegte.
6 Athene, Pallas Athene, oder Minerva. Sie trug den Sieg davon, als zwischen ihr und dem Neptun die Frage streitig war, nach wessen Namen die Hauptstadt Attikas genannt werden sollte. Diese Stadt erhielt von ihr den Namen Athen, und ward der Sitz der bildenden Künste.
7 Aonischer oder griechischer Gesang. Der aonische Berg in Böotien war den Musen geheiligt.
1 Fontenelle, einer der vorzüglichsten und würdigsten Schriftsteller der französischen Litteratur, erreichte ein Alter von hundert Jahren. Unter seinen prosaischen Schriften ist das Werk: Entretiens sur la pluralité des mondes mit Recht das berühmteste geworden. Man liest es mit großem Interesse, wenngleich daraus die lebhaften Galanterien hinwegzuwünschen sein möchten, welche sich mit dem ernsten Geist des erhabnen Gegenstandes nicht recht wohl vertragen wollen. Fontenelle genoß bis an das Ende seines Lebens einer vollen körperlichen Gesundheit, sowie einer ununterbrochnen Klarheit und Heiterkeit des Geistes. Wenige Jahre vor seinem Tode empfand er eine Abnahme seines Gesichts und Gehörs. La modération – sagt sein Biograph – en faisant son bonheur, a sans doute contribué beaucoup à sa bonne santé et à sa longue vie.
2 Als Cäsar Rom unter seine Herrschaft zwang, und Brutus im letzten Kampfe für die Freiheit seines Vaterlandes überwunden war, rief er anklagend aus: »O, Tugend! ist das dein Lohn?«
3 Büffon starb an dem schmerzhaften Übel, die Grieskrankheit genannt.
4 Tiberius, Roms tyrannischer Gebieter, vermochte die Heuchelei nicht durchzusetzen, mit welcher er seine schreckliche Regierung begann. Von Laster zu Laster fortgerissen, floh er endlich von dem Gespenste seiner Schande nach der einsamen Insel Capreä, setzte dort seine Greuelthaten fort, und kam seitdem nicht mehr nach Rom zurück.
5 Es ist bekannt, daß Alexander die Mutter, die Gattin und die Kinder des, von ihm überwundenen, und von verräterischen Persern getöteten Darius, gegen die Sitte der damaligen Zeit, mit wahrhaft königlicher Huld in Schutz nahm. Indes spricht diese Milde den Alexander nicht los von der Mordschuld gegen den persischen Monarchen, der, nach dem Zeugnisse der alten Schriftsteller, der gerechteste, würdigste Regent seiner Zeit war, und den Krieg Alexanders gegen Persien nicht herbeigeführt hatte.
6 Montespan, des vierzehnten Ludwigs Maitresse, fühlte die Verschuldungen, welche ihr Gewissen belasteten, nie stärker, als wenn ein Gewitter am Himmel heraufzog. Mit Angstschweiß übergossen, riß sie ein Kind auf ihren Schoß, und glaubte durch dessen Unschuld gegen die zürnenden Blitze des Himmels gesichert zu sein.
7 Nemesis, eine geheimnisvolle, dunkle Gottheit, wel che die verborgensten Frevel bestraft. Im Menschen ist ihr Repräsentant das Gewissen.
1 Thetis, eine Tochter des Meergottes Nereus, Vermählte des Königs Peleus, tauchte ihren Sohn Achill in die Fluten des Styx, wodurch er, bis auf die Ferse, an der sie ihn beim Untertauchen hielt, unsterblich und unverletzbar wurde. Im trojanischen Kriege erhielt er gerade an dieser Stelle eine Wunde, und starb.
2 Die Erzählung des Livius, daß sich Curtius, zum Opfer zürnender Gottheiten, in die Pesthöhle gestürzt habe, welche mitten in Rom ihren Schlund aufriß, strahlt wenigstens den Charakter der Energie des Römers zurück; und insofern liegt darin eine symbolische Wahrheit.
3 Regulus war in dem Kriege Roms gegen Karthago in die Gefangenschaft geraten. Mit einer krathagischen Begleitung wurde er nach Rom gesandt, um von seinen Mitbürgern den Frieden für Karthago zu bewirken. Er mußte zuvor feierlich versprechen, wenn er den Frieden nicht bewirkte, in die Gefangenschaft zurückzukehren. Es kam in Rom an; aber weit entfernt, zum Frieden zu raten, forderte er die Römer vielmehr eifrig auf, den Krieg fortzusetzen. Er sahe voraus, welches Los ihn treffen würde, wenn er nach Karthago zurückkehrte, aber er hatte sein Wort verpfändet; er ging zurück, und überlieferte sich dem martervollsten Tode.
4 Laren, Hausgötter, die auf dem Herde ihren Sitz hatten.
5 Als Cäsar ermordet war, teilten drei Usurpatoren, Oktavius, Lepidus und Antonius, unter sich den zerrütteten römischen Staat. Sie opferten, um sich auszugleichen, einer dem andern die liebsten Freunde auf. Oktavius gab, nah langem Sträuben, seinen Freund Cicero der Rache des Antonius hin.
6 Der zweite Philipp von Spanien, dieser düstre Tyrann, war der Leibeigne dreier Tyrannen: der Herrschgier, des niedrigsten Hochmuts, und der kleinlichsten Eitelkeit, zu denen sich noch die blutigste Rachsucht gestellte. Seine arglistvolle Regierung war ein fortgesetztes Lügensystem. Seinen nächtlichsten Greuelthaten, die nicht zu verbergen waren, legte er schwülstige Worte und moralische Sprüche in den Mund. Humanität auf den Lippen, Unmenschlichkeit im Herzen, forderte er Glauben, mit dem Schwert in der Hand. Die Politik trieb er so weit, daß er die ungeheuersten Lügen mit einem religiösen Ernste auftreten und mit öffentlichen Dankgebeten ankündigen ließ. Neben dieser frechen Gottesverhöhnung gleichzeitig, wohnte in ihm der furchtbarste Aberglaube, der seinem Blicke eine gewisse Unstetigkeit gab, und seine ganze Haltung gleichsam in Bruchstücke zerlegte, die sein innerstes Leben verrieten.
7 Die beiden Söhne des Brutus hatten sich in eine Verschwörung gegen den Staat eingelassen. Brutus, Roms Konsul, ließ beide vor seinen Augen hinrichten, und verschloß sich, als die Gesetze befriedigt waren, mit dem tief verwundeten Vatergefühl, in die Einsamkeit, um über sein hartes Schicksal zu trauern.
8 Herkules, den die alte Dichtung als das Ideal der Selbstverleugnung und der freien Thätigkeit aufstellt, hatte neben der Kraft, die ihn beseelte, manche Schwäche. Die Göttlichkeit, die sein Wesen überstrahlte, war mit tiefen Schatten vermischt. Besonders fand er in seinen Vermählungen seinen Tod, der der Übergang zu seiner Vergötterung wurde. Als er auf seinen Zügen nach Euböa kam, erblickte er Jolen, eine Tochter des Königs Eurytus. Von ihren Reizen gefesselt, verlangte er sie zur Gemahlin, ohngeachtet er mit Dejanira vermählt war. Eurytus schlug dem Herkules sein Verlangen ab, wofür dieser sich durch den Mord an dem Sohne des Eurytus rächte. Diese grause That befleckte seinen Ruhm, und er mußte sie durch tiefe Erniedrigungen büßen. Nachdem die Zeit dieser Büßungen überstanden war, ging Herkules gleichwohl zu dem Eurytus zurück, eroberte die Königsstadt, erschlug den Eurytus, nahm Jolen gefangen, und sandte sie zu seiner Gemahlin Dejanira. Diese fürchtete in der Jole eine Nebenbuhlerin, und glaubte, daß sie eilen müsse, von einem Mittel Gebrauch zu machen, welches ihr die Zuneigung des Herkules erhalten sollte: es war das vergiftete Blut des, vom Herkules getöteten, Nessus. Sie befleckte damit ein Unterkleid, welches sie dem Herkules mit der Bitte zuschickte, es an einem feierlichen Opfertage zu tragen. Herkules legte das Kleid an, als er den Göttern opferte. Sogleich empfand er die Wirkung des Giftes, und zuckende Qualen fuhren durch seine Glieder. Durch seinen Sohn, den Hyllus, ließ Herkules sich auf den Berg Öta bringen, um durch einen freiwilligen Tod seine Leiden in den Flammen zu enden. Schon umgab ihn die lodernde Glut; und nun heiterte sein ganzes Wesen sich auf. Er hatte für seine Vergehungen gebüßt; das Sterbliche fiel ab von ihm, und sein innigstes Selbst stieg geläutert zu den Göttern empor.
9 Tellus, die Erde.