[272] Livorno
Die Sonne sinkt, und über dem Meeresspiegel
Tanzen die bunten Lichter, sich küssend, hin;
In der sanften Gluth liegt Elba vor mir.
Wie die Schiffe mit vollen Segeln vorüber gleiten,
Wie der stille Flug der Seevögel leuchtet,
Und im Widerschein die fernen Häuser glänzen,
Frag' ich mich: warum denn in der abendlichen Stille
Rührt dich so innig das nahe verhallende Gespräch,
Dort der verklingende Gesang der fremden Menschen,
Und die schreienden Vögel flattern über dem sanft rauschenden Meer?
[273]Wie ein Echo wiederklingt die Töne die wiederhallende Brust,
Und alles scheint mir Abschied und Sehnen nach Ruh' und Schlaf;
Todesgedanken tauchen süß und wollüstig
Auf aus dunkler Tiefe, und der Wehmuth Strom
Lockt den Schwindelnden, hin zu fahren auf ihm
Und bald auf räthselhaftem Ufer zu landen.