11.

Womit jemand sündigt, damit wird er auch geplagt. Weish. 11, 16; Absalom, 2. Sam. 18, 9

Ein sich empörend Kind zeigst du mir in der Höhe,
Mit Abscheu ich den Vorwurf sehe;
Wenn ich dir untreu würd', ich noch abscheulicher,
Mein Gott, in deinen Augen wär'.
Wie, Vaterherz, ach, hab' ich dich verhöhnet!
Dich, der mit Gütern mich gekrönet,
Dich, der gebrochen meine Band',
Dich zu beleidigen – o pfui der Schand!
Könnt' dich ein Tränenstrom erweichen,
Könnt' ich nach allem Schmerz erreichen,
[280]
Daß du mir würdest wieder hold,
Höchstselig ich mich schätzen wollt'.
Wie herrlich würd' ich dann mich schätzen in dem Leiden,
Der härt'sten Straf' ich mich ergeben wollt' mit Freuden;
Nur wenn du zürnest, ach, dann muß mein traurig Herz
Vergehn vor Not und Schmerz.

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TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. 11. [Ein sich empörend Kind zeigst du mir in der Höhe]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4195-A