c.

Ein Bursche im Kirchspiel Visbek wollte ein Mädchen heiraten, aber ihm wurde hinterbracht, es sei keine gute Person, [377] sondern eine Hexe; darum zog er sich ganz von demselben zurück. Eine Zeit lang nachher wurde er krank, da ging das Mädchen hin ihn zu besuchen, zeigte großes Mitleid mit ihm, versicherte ihn seiner aufrichtigen Liebe und Treue und gab ihm endlich drei schöne Äpfel, die solle er nur gleich aufessen, denn sie seien schon ganz mürbe. Er versprach dies auch, aber als das Mädchen fort war, befiel ihn ein Fieber, so daß er die Äpfel nicht gleich essen konnte; er legte sie daher in den Schrank und ging zu Bette. Als seine Mutter nach Hause kam, erzählte er ihr, daß seine alte Braut bei ihm gewesen sei, sie habe ihm so freundlich zugesprochen und viel Mitleid gezeigt, ihm auch drei schöne Äpfel gegeben; sobald er nur wieder essen möge, wolle er sie verzehren. Als er nun etwa drei Tage nachher zu seiner Mutter sagte, sie möge ihm einen von den Äpfeln aus dem Schranke holen, ging sie auch gleich hin, aber wie sie den Schrank öffnete, stieß sie ein Geschrei aus, denn es waren statt der Äpfel drei große Kröten in dem Schranke. Hätte er einen von den Äpfeln gleich aufgegessen, so hätte er unfehlbar daran sterben müssen.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Achter Abschnitt. C. Hexen. 215. [Was von Hexen herkommt, ist verderblich für den, der es an seinen]. c. [Ein Bursche im Kirchspiel Visbek wollte ein Mädchen heiraten, aber]. c. [Ein Bursche im Kirchspiel Visbek wollte ein Mädchen heiraten, aber]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-36A0-5