b.

Der Pfarrer zu Zetel fuhr einst spät in der Nacht von einem Krankenbesuche nach Hause zurück. Unterwegs sah er die große Türe eines Bauernhauses weit offen stehen. Er ließ halten und ging in das Haus hinein. Da fand er mehrere Bewohner des Hauses getötet und die Magd im Unterhause am Stricke hangen, doch hatte sie eine Hand zwischen Hals und Strick geschoben und sich so vor dem Erwürgen geschützt. Er schnitt sie sofort ab und fragte sie, wer die Mörder gewesen seien, worauf sie unter großer Anstrengung nur die Worte hervorbrachte: »Wie mich dünkt, ist des Pastoren Knecht mit dabei gewesen.« Der Pastor fuhr zu Hause und traf seinen Knecht beim Feuerherd sitzend an. Auf die Frage, warum er noch nicht zu Bette sei, erwiderte derselbe, er habe geglaubt, der Herr werde ihn noch brauchen. »Das ist gut«, sagte der Pastor, »gehe in den Keller und hole mir eine halbe Kanne Bier.« Der Knecht gehorchte, der Pastor schlug aber sogleich die Kellertür hinter ihm zu und verschloß sie. Dann ging er zum Ortsvorsteher und veranlaßte ihn, den Landsturm aufzubieten, damit er den Knecht gefangen nehme und dessen Helfershelfern nachspüre. Als nun der Keller geöffnet wurde, war nicht nur der Knecht darin, sondern die ganze, vierzehn Mann starke Bande, und alle zusammen wurden gefangen genommen. Sie gestanden, daß sie sich in dieser Nacht an dem Pastoren hätten rächen wollen, weil er sie in ihrem Unternehmen gestört hätte.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Erster Abschnitt. C. Varel und die friesische Wede. 513. Zetel. b. [Der Pfarrer zu Zetel fuhr einst spät in der Nacht von einem Krankenbesuche]. b. [Der Pfarrer zu Zetel fuhr einst spät in der Nacht von einem Krankenbesuche]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-326C-E