f.

Ein Offizier erzählte: Im Jahre 1854 hielten wir ein Manöver zwischen Oldenburg und Rastede. Unsere Abteilung mußte in Ofenerfelde über einen kleinen Hof. Dort wurde plötzlich Halt geblasen. Vor dem kleinen Hause ruhte eine Kompagnie Infanterie, zwei Geschütze waren aufgefahren, und auch etwas Kavallerie hielt dort. Im Hause war ein großes Getümmel von Soldaten, die Wasser trinken wollten, aber die junge Frau, die sich im eigenen Hause kaum rühren konnte, war sehr vergnügt, daß wir da waren, denn nun brauche sie nicht mehr zu fürchten, daß die Franzosen kämen. Ihr Großvater habe nämlich im Vorspuk Haus und Hof voll von Soldaten gesehen, und sie hätten gemeint, daß die Franzosen kommen würden; nun sei aber der Spuk so schön in Erfüllung gegangen! Auch der alte Großvater, ein Mann von beinahe 90 Jahren, freute sich, daß der Spuk durch uns ausgekommen sei; grade so hatte er es gesehen, aber was für Soldaten kommen würden, hatte er nicht sehen können.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. f. [Im Jahre 1854 hielten wir ein Manöver zwischen Oldenburg und Rastede]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2317-0