564. Ursprung der St. Salvatorkirche bei Donaustauf.
Wening Top. Bav. IV., 124.
Zu Zeiten, als Pfalzgraf Ruprecht der Junge, Herzog Stephan mit seinem Sohn Ludwig, Herzog Hans mit seinem Sohn Herzog Ernst, und Herzog Albrecht zu Straßburg, die Stadt Regensburg und Stadt am Hof nach Kaiser Karls Tod belagerten, haben sie sich im Herbstmonat vor Stauff gelegt, das Schloß, Markt und die Kirchen eingenommen. Wein und Reben mußten herhalten, jener wurde abgeschnitten, diese ausgerissen und in's Lager gebracht; darbei hat sich eines Offiziers, Namens Georg Oberhauser, Diener Andreas sammt andern zweien Gesellen unterfangen, in dem unterhalb des Marktes liegenden St. Martini Gotteshaus zu Sulzbach einzubrechen, und daselbst aus dem Sakramenthäusel einige heilige Hostien, so in einem sammeten Beutel gelegen, zu entwenden, welche sie hernach unter einem Stein auf demjenigen Berg, allwo jetzt das Gotteshaus St. Salvators gebauet und der Stein in die Mitte desselbigen versetzt worden, vergraben, den Beutel haben sie einer Judenmagd im Lager für sieben Regensburger Pfenning verkauft. Solche gottlose That aber hat Gott bald mit verdienter Straf gerochen, massen der Rädlführer einen wütenden Tod genommen, der andere ward von seinem Gaul bei der Tränk im Wasser erschlagen, der dritte von einem seiner Kameraden erstochen. Diese Geschicht dann, wie auch viele empfangenen Wolthaten haben Anlaß gegeben, solchen Ort mit einem Kirchenbau zu beehren, wiewol von denen heiligen Hostien keine mehr vorhanden ist.