690. Das Studentenglöcklein zu Würzburg.

Mündlich.


Auf dem Universitätsgebäude erblickt man im Garten ein kleines Thürmchen emporragen. In diesem Thürmchen hing früher ein hellklingendes Glöcklein, welches man das Studentenglöckchen nannte, und welches von einem Pedell geläutet wurde, wenn die Kollegien anfingen, und wenn Studentenversammlungen stattfanden. Einst hatten sich mehrere Spaßvögel verabredet, während der Kollegien das Studentenglöcklein wie zum Sturme zu läuten, und dadurch die ganze Universität in Allarm und Verwirrung zu bringen. Sie führten ihr Vorhaben wirklich aus und läuteten mit allen Kräften; und siehe da, das Studentenglöcklein, gleichsam aufgebracht über solchen Unfug, riß den Schwengel ab, sprengte das Thürmchen auseinander und fiel in den Garten herab. Ein Professor[229] verfluchte das Studentenglöckchen, und seitdem kann kein Glöckchen mehr in dieses Thürmchen gebracht werden. Und noch heute ist das Thürmchen ohne Glöckchen zu sehen.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 690. Das Studentenglöcklein zu Würzburg. 690. Das Studentenglöcklein zu Würzburg. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FB63-C