Das Bad Ems
Letztes Gedicht des Verfassers 1817.
Den leichten Morgenträumen
Enteil' ich froh und schnell,
Und nahe sonder Säumen
Dem wunderbaren Quell.
Zur Tiefe steig' ich nieder,
Da quillt es reich und warm,
Da senken sich die Glieder
In milden Liebesarm.
O Liebesfüll', o Gnade,
Wie selig, wer euch schaut,
Wenn ihr auf unsre Pfade
Die süßen Wunder thaut.
Was bricht aus Felsenklüften?
Was blüht an manchem Strauch?
Was weht in milden Lüften?
Der ew'gen Liebe Hauch.
O Quell, ich muß dir danken,
Genesen will ich hier,
Die seligsten Gedanken
Erfüllen mich bei dir.
Und soll der Leib versinken
In dunkle Grabesnacht,
Vom Wasser will ich trinken,
Das ewig lebend macht.