18. Abendsehnsucht
Wenn der Abend sich senkt, flieh' ich die laute Stadt
Und durchwandere stumm feuchtes Gefild' umher,
Voll die Seele von Sehnsucht
Und voll süßer Erinnerung.
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Safranfarbiger Schein rändet den Horizont
Und durchglüht das Gebüsch, welches den Hügel kränzt,
Wo die stöhnende Windmühl'
Ihren langsamen Flügel wälzt.
An die Schleusen gelehnt, schau ich den Weidengrund,
Frisch von perlendem Tau, und wie des duftenden
Reps gelbblühende Felder
Noch ein rötender Nachschein färbt.
Nur der Emmerling zirpt oben im Erlenstrauch.
Stille waltet umher, auf dem umbüschten Dorf,
Das der krähende Haushahn
Und aufwallender Rauch verrät.
Frischer dünstet der Tau; tiefere Dämmerung
Spannt den trübenden Flor über die Fernung hin.
Wo die Formen vernachten,
Weilt hinstarrend der lange Blick.
Länder dehnen sich dort hinter der Fläche Rand;
Aber trennende Nacht füllet den weiten Raum
Hin zu meinen Geliebten,
Und die Thräne der Sehnsucht rinnt.