[Wenn der Tag sich neiget]

Wenn der Tag sich neiget,
Das Getöse schweiget,
Das er mitgebracht;
Wie der Mond dann steiget
Lieblich aus der Nacht;
So in lauten Stunden
Wenn dem Geist entschwunden
Seiner Sehnsucht Bild;
Hat sich's eingefunden,
Traum in Träumen mild.
Aber wie entfalten
Wechselnde Gestalten
Muß das nächt'ge Licht;
Gleichen Schimmer halten
Kann dein Bild auch nicht.
Wie der Vollmond schwindet
Mehr und mehr erblindet
Also mir dein Glanz;
Bald, und wieder findet
Er sich voll und ganz.

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TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. [Wenn der Tag sich neiget]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A35E-C