Ferdinand Rosner
Bitteres Leyden, Obsiegender Todt,
und Glorreiche Auferstehung des Eingefleischten Sohn Gottes
Oberammergauer Passionspiel
1. Akt
1. Auftritt
Erster Auftritt
2. Auftritt
Anderter Auftritt
3. Auftritt
Dritter auftritt
4. Auftritt
[17] Vierter Auftritt
5. Auftritt
5ter Auftritt
6. Auftritt
[20] Sechster Auftritt
7. Auftritt
Sibenter Auftritt
8. Auftritt
Achter Auftritt
9. Auftritt
Neunter Auftritt
Erster Chor
[31][1. Betrachtung]
[1. Vorstellung]
2. Vorstellung
Anderte Vorstellung
Secht Eliam den Propheten
Der in grösten hungers nöthen
Wird mit himmelsbrodt gespeißt.
Dises brodt ist also stärkend
Das er keinen hunger merkend
Vierzig täg zum Horeb reißt.
Ihr wundert euch in dem was ihr allhier gesehen,
Wür wollen also gleich zu der erklärung gehen.
Diß brodt ist ein Figur des jenen brodts gewesen,
Das Christus seinem volckh wird nachmahls auserlesen,
Wan er beym abendtmahl aus heißer liebs begird
Mit seinen eignen fleisch die jünger speisen wird.
Wer dises Engl brodt nach würdigkeit empfanget,
Daraus ein solche krafft ein solche stärckh erlanget,
Die ihm vor seiner reis zur ewigkeit erkleckt,
Seht diß nicht müssig an, und ein begird erweckt.
[33]3. Vorstellung
Dritte Vorstellung
Ja der kauf, so schon geschlossen
Ist jezt nicht mehr umzustoßen,
Joseph! gib dich nur darein.
Wandre hin bey fruhen jahren,
Doch die, so mit dir verfahren,
Können sie wohl brüder sein?
Nein; nein: sagt euch das herz: was wird es nachmahls sagen,
Wan Judas den gewinn in beutl zu erjagen,
Sein eignen gott und herrn aus blinder geldt begirt
Der tollen Juden rott so schlecht verkauffen wirdt?
O Sünder! glaube nur, so offt du fahlst in finden,
Mus Jesus auch von dir ein gleiche schmach empfinden.
Dan du verkauffest gott auch um ein schnöde lust,
Schäm dich, und sag nicht mehr du hast es nicht gewust.
2. Akt
1. Auftritt
Erster Auftritt
2. Auftritt
Anderter Auftritt
3. Auftritt
Dritter Auftritt
4. Auftritt
Vierter Auftritt
5. Auftritt
Fünfter Auftritt
6. Auftritt
Sechster Auftritt
7. Auftritt
Siebenter Auftritt
8. Auftritt
Achter Auftritt
9. Auftritt
[64] Neunter Auftritt
10. Auftritt
Zehender Auftritt
11. Auftritt
Eylfter Auftritt
Zweyter Chor
[2. Betrachtung]
[73][1. Vorstellung]
O treuloses küssen! o falsches umarmen!
Wer soll sich des Amasä hier nicht erbarmen?
Da disen ein Joab so sehr hintergeht.
Secht, wie diser unmensch die freindtschafft verlezet,
Und würckhlich den dolch an die brust schon ansezet,
Wie also die unschuld beym untergang steht.
[74] Wer kan den abris nicht auf disen grund erkennen,
Wird nachmahls Judas nicht ein Joab sein zu nennen?
Wan er sein liebstn gott aus höchster geld begird
Durch einen falschen kus dem feind verrathen wird?
Erweget dise thatt, und führet tieff zu herzen,
Den von vermenschten gott daraus geschöpften schmerzen
Ich aber schreitte forth, und zeige ferners an,
Was man aus folgenden hernach erwarthen kan.
[2. Vorstellung]
Secht, wie hier ein Samson sich grosmütig waget,
Und tausend aus den Philistärenn erschlaget,
Mit einen von Esl ergriffenen khün.
Und dises verübt er ohn ville beschwerden,
Ohn andere waffen, ohn einen geferdten,
Hat nur durch sich selbsten den sig zum gewinn.
Ein größre heldenthatt wird Christus sehen lassen,
Wan er die Judenrott nachmahls auf freyer straßen
Durch einzige worth, die er doch freindlich sagt
Gleich einen donnerkeil krafftlos zu boden schlagt.
Doch wird diß wunder sie nicht von dem irthum trennen,
Sie werden nicht an ihm den wahren gott erkennen,
Bey disen denkh o Christ, wan du in sinden bist,
Wie gros, und unverschämbt dein eigne bosheit ist.
[3. Vorstellung]
Doch liget der Samson schon würklich in ketten,
Man fihrt ihn zu schimpfen, zu spotten, zu tödten.
Die lieb hat doch endlich den helden besigt.
Die lieb hat ihm all seine kräfften entzohen,
Vor welchen so ville der feinden geflohen,
Die macht das er in der gefangenschafft ligt.
Wer anderst als die lieb wird Christum auch entkräfften?
Wer anderst als die lieb wird ihn ans Creuz anhefften?
Wer anderst als die lieb wird hohn und spoth ertragn?
Wer anderst als die lieb wird ihn in ketten schlagn?
O übermas der lieb! mit welcher gott euch liebet,
O liebe die sonst nichts als nur die sind betrübet!
[75] Gott liebt den sinder noch, die sind ist nur sein greul
Secht dan, ob umb die sindt euch die lieb gottes feil?
3. Akt
1. Auftritt
Erster Auftritt
2. Auftritt
Anderter Auftritt
3. Auftritt
Dritter Auftritt
4. Auftritt
[89] Vierter Auftritt
5. Auftritt
[92] Fünfter auftritt
6. Auftritt
Sechster auftritt
7. Auftritt
Siebender Auftritt
Wie ich beym Annas hab verstanden,
So seind sie da nicht mehr vorhandten,
Man hat ihn, wie berichtet wird,
Von hier zum Caiphas fortgeführt.
8. Auftritt
Achter Auftritt
Hochwürdigs Briester haubt! Vor allen
Nach unsrer pflicht dir zu gefallen
Hat unser fleis und krieges macht
Den böswicht endlich eingebracht.
Hier steht der neue Secten lehrer
Der allgemeinen Ruh zerstörer,
Hier stehet nun in schand und spoth
Der eingebildte affter gott.
9. Auftritt
[101] Neunter Auftritt
10. Auftritt
Zehender auftritt
11. Auftritt
Eylfter auftritt
Dritter Chor
[3. Betrachtung]
Anmerckung
1. Vorstellung
Erste Vorstellung
2. Vorstellung
Anderte Vorstellung
3. Vorstellung
Dritte Vorstellung
4. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
3. Auftritt
Dritter Auftritt
4. Auftritt
Vierter Auftritt
5. Auftritt
Fünfter auftritt
6. Auftritt
Sechster auftritt
Vierter Chor
4. Betrachtung
4te Betrachtung.
1. Vorstellung
Erste Vorstellung
Keuscher Joseph jene klagen,
So man wider dich geführt.
Müßt die Klägrin selbsten sagen,
Das sie hätten dir gebührt.
Sie ist des verbrechen schuldig
Dessen du nicht schuldig bist,
Doch du leydest es gedultig,
Weill es der willn gottes ist.
Was Joseph in dem haus des Putiphars erduldet,
Erdultet Jesus auch, obwohl er nichts verschuldet.
Die ganze Juden rott klagt ihm der laster an,
Da er doch disem Volckh nichts als ein guths gethan.
[125] Du sinder du allein bist schuldig des verbrechen,
Und dises laßt an sich vor dich dein haylandt rächen
Er tragt die ganze burdt, die du ihm auferlegt,
Wie kommts, das er dich nicht zur dankhbarkeit erweckt?
Allein noch nicht genug: jezt wird ein David sagen,
Was sich bey dem gericht noch ferners zu wird tragen.
Wo sich die wuth empört, und alles zaums vergißt,
Wo der beklagte Gott, Pilatus richter ist.
2. Vorstellung
Zweite Vorstellung
David selbsten schon ein König
Stellt sich seinem König dar
Ist dem Saul stätts unterthänig
Weill er noch sein König war.
Saul hat ihn stätts untertruket,
David mußt stätts unterlign,
Doch hat David sich geschmuket,
Und aus ehrfurcht stillgeschwign.
So wird auch Jesus sich bey dem Pilatus zeigen,
Und sein so heylges haubt vor ihm als richter neigen,
Obwohlen ihm bekant das er aus ehr begird
Ein Urtheil ohne recht zu lezt verfassen wird.
Ihr kinder! lehrnet hier die Eltern zu verehren,
Weill dises von euch gott, und die Natur begehren.
Ihr werdet nachmahls sehn, wie Jesus schweiget still,
So nemmt euch dan in acht, und redet nicht zu vill.
Doch weiters in dem werckh: hier kommet zu betrachten,
Das man dem hohn und spoth der bosheit nicht soll achten.
Es kommet schon die zeit, wo der es rächen wird,
Dem nur allein die rach aus eigner macht gebührt.
3. Vorstellung
Dritte Vorstellung
Elisäus wird verspottet,
Da er nacher Bethel geht.
Dan die knaben sich gerottet,
Und sehr höhnisch aufgebläht.
[126] Er mus nur der kahl kopf heißen,
Doch kommt diser hohn zum fahl,
Da 2 bäeren strakhs zerreißen
Zwey und vierzig an der zahl.
Herodes wird sich auch so wider gott versinden,
Doch seinen hohn und spoth schon mit der zeit empfinden.
Indessen Jesus hier durch seine demuth weist,
Wie man bezaumen soll den stolzen hochmuthsgeist.
Er bläht sich nie so sehr, als wan er sich verachtet,
Und nur von jedermann beschimpft zu sein betrachtet.
So sech, o sinden mensch, sech deinen hayland an,
Und lehrn von ihm wie man die hochmuth demmen kan.
5. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
3. Auftritt
Dritter auftritt
4. Auftritt
Vierter auftritt
5. Auftritt
[140] Fünffter auftritt
Fünffter Chor
5. Betrachtung
Fünffte Betrachtung.
1. Vorstellung
Erste Vorstellung
Ist Job nich zu erbarmen,
Das er gleich einem armen
Nun mehr allhier verlassen sizt,
Der vor sein landt als fürst beschüzt
Und reich an güttern war?
Von haubt bis zu den füßen
Sicht man das eyter flüßen,
Man seh ihn wo man wolle an,
So stellet diser schmerzen mann
Sein gröstes ellend dar.
So werdt ihr Jesum auch nach seiner geislung sehen,
Wan ihm die dörner Cron durch beede schlaff wird gehen,
Wan in dem ganzen leib kein orth zu finden ist,
Wo nicht das hauffig bluth aus denen wunden flüßt.
Ihn kan man also wohl den mann der schmerzen nennen,
Ach schmerzen die er leydt mit gott euch zu versöhnen.
Der ihn wird sehn, und doch strebt nach der finden lust
Der hat ein felsen herz, der hat ein tyger brust.
Doch wie? soll wohl ein Mensch hier kein erbarmnusß fassen,
Und sich zum Mitleyd nicht dardurch bewegen lassen.
Nein, dan es ist nichts neus, und was vormahl geschehn,
Das werd ihr auch sodan an euren heylandt sehn.
2. Vorstellung
Anderte Vorstellung
Secht hier den Praser sizen,
Bey wein, und speisen schwizen,
Da doch der arme Lazarus
Vor hunger fast verschmachten mus,
Und kein erbarmnuß findt.
Er zeigt ihm seine wunden,
Die ihn bewegen kunten,
Doch nein: er ist bey fremden leyd
Und schmerzen – voller traurigkeit
Im aug, und herzen blindt.
Es wird, sein ellendt zwahr dem Volckh auch Jesus zeigen,
Doch wird er es dardurch nicht zur erbarmnus neigen.
Pilatus wird zwahr sagn: seht disen menschen an,
Wan man als menschen doch ihn noch erkennen kan.
Doch alles ist umsonst, dan alles ist verbittert,
Man sicht ihn in das bluth ohn das man webt, und züttert.
Du sinder thuest es auch, wan du in sinden lebst,
Und dannoch ohne sorg nur stätts in freyden schwebst.
Dein Jesus redet dir durch sein erlittnen schmerzen
Mit nachtrukh, forcht, und lieb so offt, und tieff zu herzen,
Doch alles ist umsonst: du lebest ohne leyd,
So sech was ferners kommt, und zeig ein traurigkeit.
3. Vorstellung
Dritte Vorstellung
Hat Naboth ein verbrechen, – – –
Das mit den todt zu rächen
Die weill er das ererbte gut
Dem könig nicht abtretten thut
Und stätts behaubt sein Recht.
Sein unschuld mus doch sehen,
Den harten schlus ergehen,
Das wegen nicht geleister treu
Er würklich zu versteinign sey.
Als ein verdamter knecht.
[144] Ja ja es ist schon so, die unschuld mus nur leyden,
Das laster aber sucht stätts alle straff vermeiden
Pilatus richtet sich nach dem gemeinen sinn,
Und Jesus wird verdammt; wie Creizig Creuzig ihn.
Du sinder, du allein hast dise straff verschuldet,
Die Jesus wegen dir aus heißer lieb gedultet.
So leyd auch wan er dir ein kleines Creuz zuschikt,
Wofor er dich doch einst mit ewign trost erquikt.
Doch leyde mit gedult, dan du wirst nachmahls sehen,
Wie dir auf disen weeg dein heyland vor wird gehen.
Folg: wan er ruffen wird, der jene der mich liebt,
Nemm auch sein Creuz auf sich, und zeig sich unbetriebt.
6. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
3. Auftritt
Dritter auftritt
1.R HENKERSKNECHT inner den schlus. Sie schlagen auf was das manns heraus höret.
Schlagt nur, und hauet ohne schroken.
[150]2TER HENKERSKNECHT.
Halt hund, und sollest du verröcken.
4. Auftritt
Vierter auftritt
5. Auftritt
Fünfter auftritt
6. Auftritt
Sechster auftritt
7. Auftritt
Sibenter auftritt
8. Auftritt
Achter auftritt
Des grosmächtigisten, und Unüberwindlichsten Kayser Tiberii, Unsrers allerseiths gnädigisten Kaysers, und herrns, allezeith mehreren des Reichs der zeith bestellter Richter, und land Pfleger zu Jerusalem, und in Judäa. Ich Pontius Pilatus mache kund, und zu wissen jedermaniglich: demnach uns Jesus v. Nazareth von denen hochen Priesteren, und gesamten Jüdischen Volckh gerichtlich ist vorgestellt, und in villen stükhen beklagt worden; Insonderheit aber, das er unangesehen von armen Elteren gebohren, und er ein Zimmermanns sohn, sich zum König der Juden aufgeworffen, ja sogar zu gottes sohn sich erkläret, den templ Salomons in einen tag abzubrechen, und innerhalb 3 tagen widerum aufzubauen betrohet, ein neues gesaz offentlich eingefihret, das Volckh bethöret, und an sich gezohen, dem Kayser den Zins zu geben verbotten, das gemeine Volckh aufrührisch gemacht, und dergleichen höchst straffbahre Verbrechen mehrer verübet habe! Als haben wür nach tragender ambts pflicht disen Dingen fleißig nachgeforschet, ihn darüber angehört, und deren einberichten klagen Beschaffenheit in Reiffliche überlegung genommen. Derowegen dan dem form der Rechten gemäsß erkennen, und verordnen wür, das er Jesus von Nazareth zur schedlstatt hinaus geführet, allda nackendt, und blos an ein Creuz angenaglet, mit, und zwischen denen zweyen Mörderen Dismas, und Jesmas solle aufgehängt, und solchergestalten von dem leben zum todt hingericht werden, mit dem ferneren Zu saz das er sein Creuz selbsten zu der Richt statt hinaus tragen solle. Zu unwiderrufflichen Urtheil dessen brechen wür den gerichts staab, über ihne,[169] und ist also dises Urtheil zu jedermännlichen Bericht publicieret worden. Geschehen zu Jerusalem unter der Regirung Meines allergnädigsten Kaysers Tiberii im 183 Jahr.
9. Auftritt
Neunter auftritt
Sechster Chor
6. Betrachtung
Sechste Betrachtung.
1. Vorstellung
Erste Vorstellung
Jsaac ist hier zu betrachten,
Den sein Vatter gott will schlachten,
Wie er selbst das holz zu tragt,
Und bey disem opfer sagt,
Er sterb gern von herzen.
Nur das diser todt betrüebet,
Seinen Vatter, der ihn liebet,
Und das diser sich zur pein
Selbsten müß der Priester sein
Dises will ihn schmerzen.
Auch Christus wird sein Creuz auf eignen schultern tragen,
Auch diser Jsaac wird des todts sich nicht beklagen.
Wan man ihn vor die sind zum bluthign opfer führt,
Das an den stamm des Creuz vor euch geschlachtet wird.
Doch sinder! führe diß, führ dises wohl zu herzen,
Dein heylandt stürbt alldorth nicht ohne große schmerzen.
Warumb? weill er vorsicht das manch verharrter Christ
Mehr in die sindt verliebt, als ihme danckhbar ist.
Er opfert sich zwahr selbst, doch kommts nur dem zu statten,
Der sich theilhafftig macht durch eigne helden thatten.
Der sich stätts überwindt, und würket selbsten mit,
Als ein von disem haubt abhangendts Christen glidt.
2. Vorstellung
Anderte Vorstellung
Israel nach ihren sünden,
Must sogleich die Rach empfinden,
[173] Doch in ihrem höchsten leyd
Gleich zu gott dem herren schreyt.
Der es auch erhöret.
Moyses dan von gott gebetten,
Suchet selbes zu erretten,
Und erhebt auf einer stang
Ein aus Erz gegoßne schlang
Wie ihn gott gelehret.
Was ware dises als ein klares Vorbedeuten,
Der ewig schon vorher von gott bestimmten Zeithen.
In welchen nunmehr vor des menschen heyl, und wohl
Erhoben an dem Creuz Messias sterben soll?
Wie Moyses sich nunmehr mit seiner schlang bestrebet,
So wird des menschen Sohn auch an dem Creuz erhebet.
Allwo er alles, was auf erden an sich ziecht,
Nur jenen nicht der ihn aus eigner bosheit fliecht.
Ach sinder! ach dich doch in deinen gott erkenne,
Und nach dem heyl der seel aus seinen wunden senne
Sech den Samaritan der dir die gnadt ertheilt,
Und mit sein eignen bluth dir deine wunden heylt.
3. Vorstellung
Dritte Vorstellung
Auch die damahls ihre wunden
Von dem schlangen bis empfunden,
Derffen nur ins lager gehn
Und des Moysis schlang ansehn
So seind sie genesen.
Also, was vor war erkranket
Diser schlang ihr wohlsein danket,
Ja es lobet seinen gott
Was auch nächstens bey dem todt.
Vormahls war gewesen.
Du sinder bist ja auch wie Israel verlezet,
Es hat die höllen schlang dir manchen bis versezet,
So geh dein heylandt an der deine nöthen kennt,
Der sich mehr einen wurm als einen menschen nennt.
Der wird, wie Moysis schlang das heyl dir widerbringen,
Der wird all deine feindt zu deinen trost bezwingen.
[174] Wan sonsten nichtes ist, so dich bewegen kan.
So sehe nur am Creuz sech deinen Jesum an.
7. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
3. Auftritt
Dritter auftritt
4. Auftritt
Vierter auftritt
5. Auftritt
Fünffter auftritt
[193] Sibender Chor
[7. Betrachtung, 1. Vorstellung]
Vorstellung
8. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
Wie? geht die weldt zu grund?
Ein große trauer aller orthen
Ist auf einmahl verspiret worden.
Trang durch die finster erd hinab,
Heißt uns verlassen Ruh, und grab.
In diser trieben stundt
Wie? geht die weldt zu grund?
Wie? leydet gott gewalt?
Mus wohl der schöpfer sein verlezet,
Das sich die ganz Natur entsezet?
Es scheint ja selbst das firmament,
Als wan schon wär ihr leztes endt.
Wo alls zusammen fallt:
Wie? leydet gott gewalt?
Was mag wohl ursach sein?
Das sonn, und mondt ob eurer erden,
Zu gleicher zeit verfinstert werden,
Ist diser, der am Creuz hier todt,
So ist er ohne zweifl gott.
Bildt euch nur kräfftig ein,
Das mus die Ursach sein.
Ein jedes Element.
Gibt ihre trauer zu erkennen,
Und weiset euch zur reu, und thrännen,
[197] Dan weill ihr disen mordt verüebt,
Und doch euch darum nicht betrüebt
So klagt zu disem endt
Ein jedes Element.
Glaubt nur, er war gerecht.
Dan wasser, feuer, lufft, und erden
Die mießen ihm zu zeigen werden,
Das er unschuldig, und durch lüst,
Von euch ans Creuz gehefftet ist,
Ob ihr gleich widersprecht,
So war er doch gerecht.
Weh euch! gott ist ergrimmt.
Nun ist erfüllt die maß der sinden,
Wür gehen dises zu verkinden.
Weh jenem so verstockten herz,
Das härter bleibt als stein und Erz,
Die straff ist schon bestimmt,
Weh euch! gott ist ergrimmt.
3. Auftritt
Dritter auftritt
4. Auftritt
Vierter auftritt
5. Auftritt
[205] Fünffter auftritt
6. Auftritt
Sechster auftritt
7. Auftritt
Sibender auftritt
8. Auftritt
Achter auftritt
Achter Chor
[8. Betrachtung, 1. Vorstellung]
9. Akt
1. Auftritt
Erster auftritt
2. Auftritt
Anderter auftritt
3. Auftritt
Dritter auftritt
4. Auftritt
Vierter auftritt
5. Auftritt
Fünfter auftritt
6. Auftritt
[235] Sechster auftritt
7. Auftritt
Sibender auftritt
8. Auftritt
Achter auftritt
9. Auftritt
Neunter auftritt
10. Auftritt
[249] Zehender auftritt
11. Auftritt
Eilfter auftritt
12. Auftritt
Zwölfter, und lezter Auftritt
Beschlus
Amen
- Holder of rights
- TextGrid
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