6.

Du grollst der Welt, weil du gebunden bist,
Und von dir selber überwunden bist?
Verklage nicht das fromme Schwert der Zeit,
Wenn du der Mann der tausend Wunden bist!
Bezeug uns erst, daß nichts in dir dich hemmt,
Daß du ein Freund von allen Stunden bist!
Sprich erst zur Rose, wenn sie welk erstirbt:
Was kümmert's mich, daß du verschwunden bist?
Dann, Bruder, Glauben wir, wie sehr auch du
Von uns, den Freien und Gesunden, bist.

Notes
Erstdruck 1821.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. 6. [Du grollst der Welt, weil du gebunden bist]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-770E-5