22. Aschermittwoch

Wirf den Schmuck, schönbusiges Weib, zur Seite,
Schlaf und Andacht teilen den Rest der Nacht nun;
Laß den Arm, der noch die Geliebte festhält,
Sinken, o Jüngling!
Nicht vermummt mehr schleiche die Liebe, nicht mehr
Tret im Takt ihr schwebender Fuß den Reigen,
Nicht verziehn mehr werde des leisen Wortes
Üppige Keckheit!
Mitternacht ankünden die Glocken, ziehn euch
Rasch vom Mund weg Küsse zugleich und Weinglas:
Spiel und Ernst trennt stets ein gewagter, kurzer,
Fester Entschluß nur.

Notes
Entstanden 1829, Erstdruck 1831.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. 22. Aschermittwoch. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-74E6-C