Zweyhundert und fünfzehntes Sonett.
Ich lausch' und kann doch Kunde nicht erlangen
Von meiner süßen Gegnerinn Beginnen;
Noch weiß ich, was ich sagen soll und sinnen,
So wiegt das Herz in Hoffnung sich und Bangen.
Schon Einigen hat Schönheit Weh verhangen;
Schöner ist sie, als All', und keuscher innen;
Vielleicht daß Gott so Reine trug von hinnen,
Daß sie ein Stern am Himmel sollte prangen,
Ja eine Sonne; drum mit langen Leiden
Und kleinen Rasten muß mein Leben gehen
Zu Ende nun. Warum, o hartes Scheiden,
Hältst du so ferne mich von meinen Wehen?
Vollbracht sind meines Schauspiels kurze Freuden,
Auf halbem Weg zum End' ich schon ersehen.