Die Liebe höret nimmer auf
Zum Totenfest
Verklungene Lieder, verblaßtes Blau, –
wie kühl der Wind und die Welt wie grau!
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Die letzte Rose am Hag verblüht,
ein Tränenregen vom Himmel sprüht.
So schal und dunkel des Jahres Rest –
die Glocken läuten zum Totenfest.
Der Mund, der schmeichelnd dich einst geküßt,
ward kalt und stumm, nun du elend bist –
der Arm, der schützend dein Haupt umschlang,
er ruht im Grabe und modert lang, –
und das Aug', das lächelnd das deine traf,
nun schläft es den tiefen, den ewigen Schlaf. –
Und was dich freute, und all, was dein,
das sollt für immer verloren sein?!
Was irdisch, wurde der Erde Raub;
bekränze den Hügel, – den Staub zum Staub.
Dann aber den tränenden Blick hinauf:
»Die Liebe, sie höret nimmer auf!«
Wer heiß geliebt und wer hoch gestrebt,
der ist nicht begraben und tot, der lebt –
Das Samenkorn, das wir der Erde vertraut,
wird keimen, sobald der Himmel blaut,
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Und das Auge, das heut in Schmerzen weint,
wird lächeln, wenn wieder die Sonne scheint.
O Tag der Toten, du Tränentag:
Wie trüb der Himmel auch scheinen mag,
wie tief auch Hügel und Tal verschneit:
Ich glaub an die kommende Frühlingszeit, –
ich schlage das Auge zum Licht hinauf
und weiß: Die Liebe hört nimmer auf!