[71] Bahn frei!

Nur müßt ihr mich nicht halten wollen,
wenn die Rosse der Phantasie
vor meiner Geißel dahinrasen!
Wehe dem Schurken,
der mir in die Zügel fällt, –
siebenmal schleif ich ihn
um den Bezirk
meiner Welt.
Wehe vor allem dem Rezensenten,
der mir
mit höchst ungriechischem Feuer
den Weg bedräut.
Meine Peitsche ist länger noch
als seine Ohren,
von stärkerem Leder
als seine Hirnhaut,
die Schnur noch gespaltner
als seine Zunge.
Bahn frei!
Kurz ist zur Fahrt die Zeit.
Springt mit herauf,
wenns euch lüstet!
Tausend gewähr ich Platz,
hier an den Mähnen,
hier an den Schweifen,
hier auf den Rücken der Rosse,
[72]
und hier oben bei mir
auf dem Wagen
weiteren tausend.
Herauf, Freunde!
Sturm um die Stirn,
Sonnen im Aug,
so laßt uns jauchzend
die tausendundein Weltwege
durchbrausen.

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TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Ich und die Welt. Bahn frei!. Bahn frei!. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3A02-B