53.
Die viehische Welt
Ein rinderner Verstand und kälberne Geberden,
Dabey ein wölffisch Sinn sind bräuchlich ietzt auff Erden.
[108]Das Rind versteht sich nicht, dann nur auff Stroh und Gras;
Ein Mensch laufft, rennt und schwitzt bloß um den vollen Fraß.
Ein Kalb schertzt, gumpt und springt, das Messer eh es fühlet;
Ein Mensch denckt nie an den, der stündlich auf ihn zielet.
Der Wolff nimmt, was ihm kümmt, ist Feind für Wild und Vieh;
Was Mensch und menschlich ist, ist frey für Menschen nie.