12. Zum Abschied
Als alles feindlich mich verlassen,
Ich selbst von Qual zu Qual mich trieb,
Da warst es du in all dem Hassen,
Nur du allein, die hold mir blieb.
Du sahest in der dichten Wildnis,
Die meinen Geist mit Nacht umgab,
Ein Licht, ein Stern, ein Gnadenbildnis
Zu mir in stiller Huld herab.
Beleidigt dich nicht der Gedanke,
Daß dir mein Herz, mein düstres, schlug,
Zürnst du mir nicht, wenn ich dir danke,
So gibt mir das schon Trost genug.
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Leb wohl! Vergiß und laß den Schwärmer,
Den Sohn der Schwermut, der ich bin,
Ob auch um eine Hoffnung ärmer,
In sein Verhängnis weiter ziehn!
Für dich ist noch ein Glück verborgen,
Mich schmerzt nur, was die Welt mir gab.
Mich ruft die Nacht, dir winkt der Morgen,
Du blühst empor, ich muß hinab.