Akelei

Um der Frühlingszeit Verscheiden,
Unter Blumen mancherlei,
Auf den Weiden
Blühst du schön und frank und frei,
Akelei!
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Sommerschwül ist's, und im Walde
Hört man nur des Kuckucks Schrei;
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!
Durch die Forstung ohn' Ermüden
Pirscht dahin die Jägerei.
Roß und Rüden
Ruft der Hörnerklang herbei,
Akelei!
Nach der Quelle dunklem Glanze
Beugt der Hirsch sein Prachtgeweih,
Doch die Lanze
Bohrt sein lechzend Herz entzwei.
Akelei!
Dunkle Tropfen Blutes rannen,
Eine Blume stand dabei,
Um die Tannen
Schwang sich hoch der kühne Weih.
Akelei!
Aber draußen vor dem Walde
Singen Hirten zur Schalmei:
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 3. Jahreszeiten. Akelei. Akelei. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F29F-5