Abendbild

Schon zerfließt das ferne Gebirg mit Wolken
In ein Meer; den Wogen entsteigt der Mond, er
Grüßt die Flur, entgegen ihm grüßt das schönste
Lied Philomelens.
Aus dem Blütenstrauche, der um das Plätzchen
Zarter Liebe heimlichend sich verschlinget:
Mirzi horcht am Busen des Jünglings ihrem
Zaubergeflöte.
Dort am Hügel weiden die Schafe beider
Traulichen Gemenges in einer Herde,
Ihre Glöcklein stimmen so lieblich ein zu
Frohen Akkorden.

Notes
Entstanden zwischen 1823 und 1825. Erstdruck 1830.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lenau, Nikolaus. Abendbild. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-DFAF-6