1.
Du Alpenkind, wie mild und klar
Strahlt mir dein blaues Augenpaar!
Wohl ist in diesen Himmelsnähen
Ein stilles Wunder einst geschehen.
In deiner Lämmer frohem Kreise
Hinknietest du, zu beten leise,
In heller Frühlingsmorgenstunde;
Mit Kindesblicken, innigfrommen,
War all dein Herz zu Gott geklommen:
Da sandte, freundlich dir begegnend
Und deine fromme Seele segnend,
Ins holde Auge dir zurück
Der Himmel einen warmen Blick,
[98]Der sich vertieft in seinen Schimmer,
Geblieben ist und scheidet nimmer.
O Sennin, sterblich! scheidet nimmer? –