[74] Ewige Gegenwart

Um eine tausendjährige Fabel spürt
Noch Gram mein Herz und geht hoch
Wie Springkraut, das man berührt.
Um eine längst verschollene Untat trübt
Sich noch mein Sinn und ergrimmt
Ob des Frevlers, der sie verübt.
Um die verjährte Schmach von Urahnen sprüht
Noch Racheglut und glimmt
Im alt vererbten Geblüt.
Um die Erniedrigung von Geknechteten pocht
Mein Pulsschlag ungestüm,
Als wäre ich selbst unterjocht.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lachmann, Hedwig. Ewige Gegenwart. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D92A-4