Das untergegangene Schloß im Dilsgraben.

358.

Mündlich.


Auf der Höhe westlich von Bockenem zwischen den Dörfern Harig und Dahlum liegt der Dilsgraben, ein kreisförmiger Teich, dessen Ufer steil etwa 50 Fuß trichterförmig hinabgehen, meist kahl oder nur mit niederm und verkrüppeltem Buschwerk bewachsen sind und häufig den in der ganzen Gegend oft zu Tage stehenden Kalkstein zeigen. Das Waßer selbst hat etwa 100-150 Schritt im Durchmeßer, ist ganz grün und soll eine Tiefe von etwa 50 Fuß haben.

Der Schäfer aus Harig erzählte: Der Dilsgraben ist eine Steinkuhle gewesen, in welcher der Baumeister, welcher die alte Mauer von Bockenem gebaut, die Steine gebrochen. Von dieser Mauer steht nur noch ein kleiner Ueberrest an dem Thore, welches nach Harig führt. Jetzt sitzt dieser Baumeister, der Herr von Tilly geheißen, dort unten im Dilsgraben.


Vgl. die trichterförmigen Waßerlöcher bei Lyncker, Heßische [316] Sagen, Nr. 56, 251, 252, nebst den dazugehörigen Sagen; ferner das trichterförmige Loch, in dem der Alkenkrug untergegangen ist, Anm. zu Norddeutsche Sagen, Nr. 152, und die trichterförmigen röverkûlen, Märkische Sagen, Nr. 29.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. Das untergegangene Schloß im Dilsgraben. 358. [Auf der Höhe westlich von Bockenem zwischen den Dörfern Harig und]. 358. [Auf der Höhe westlich von Bockenem zwischen den Dörfern Harig und]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C681-F