[341] Erste Handlung
Engel/ Maria/ Chor Maria.
Es war nun mehr an dem/ daß der HERR offenbaren wolte seinen heiligen Arm für den Augen aller Heiden/ und selber reden. Er wolte erscheinen auff Erden/und bey denen Leuten wohnen/ das Wort im Fleisch/die Sonne in den Wolcken/ das Honig im Wachs/ das Liecht in der Latern. Die von Ewigkeit benennte Stunde war da/ dz der/ der den Raht deß Hals ertheilet/ nun auch selben wircklich in der Thaterweisen solte. Der Raht der heilighochgelobten Drey Einigkeit hatte die Himlischen Reichsstände beschrieben. Gott der Vatter that den Vortrag folgender massen:
– – Wie meint jhr meine Bürger/
Soll denn der Höllen Mohr/ der Menschenfraß/ der Würger/
So meister spielen? Nein; Soll denn der Apfelbiß
Vns in der Sternenburg thun einen solchen Riß.
Ich will denn! Gabriel auf/ setze dich zu Wagen/
laß dich den Wolcken Sturm durch dampf vnd dünste tragen/
in pfeilgeschwinder Eil/ hin in Idumens Stadt/
die von den grünen Zweig den Grünzweig Namen hat.
Da wohnt die/ gegen der die Gottheit ist entflammet/
die von Uhrahnen her und Königsblut gestammet/
Sag/ daß Sie tragen soll/ den der sie selber trägt
das Menschenhauß/ und alls/ was sich darinnen regt.
Genug/ der Herold fleugt in Götter hoher Grösse/
Es lebt durch seidnen Flor die wolerziemte Blösse/
das Stirngestirnte Liecht die Wangenzier bestralt/
den Rosengleichen Mund mit Lilien untermahlt.
das Wollenweiche Haar sich von der Scheitel strecket/
den Alabaster Halß wie klares Fließgold lecket/
So blinckt der Tag der Nacht/ das Liechtenlehnte Liecht/
neigt nächtlich Wolckenab sein Sichel-Angesicht/
beleuchtet sich im Meer/ bespiegelt sich in Wellen/
die jhrer Fürstin gleich/ bald ab/ bald zuwerts prellen/
[342]in seiner rechten gläntz die Blumen Königin/
die Cron und Zeptern gleicht; die/ die in jhrem Sinn/
dem Trauring abgesagt/ durchlaß damal die Blätter/
die Ihr und jhres Sohns hertzallerliebster Vetter
vorlangsten auffgesetzt: Der Abgesandte schwingt
Sich in jhr Zimmer hin/ vnd seinen Gruß anbringt.
Gabriel.
O holdselige Jungfer sey gegrüsset/
O begnadete Mutter sey geküsset/
Du Sonnengüldne Zier/
du hochgebenedeite Magd/
Was allen Mägden ist versagt/
hat Gott gethan an dir.
Du/ du bist allein
die Krone keuscher Jugend
deß Frauenzimmers liechter Schein/
der Außzug aller Tugend.
Der/ der Berge Last
mit einem Dreyling fast/
der Sonn und Monden leitet/
der auf den Sternen reitet/
hat dich zur Braut erwehlet/
und sich mit dir vermehlet/
Er suchet seine Lust
und will neun Monden lang bewohnen deine Brust.
Die der die Zeitung kömt/ und auch der Bott schweigt still.
Wie wenn die müde Sonn/ nun schlafen gehen wil
sich über den Gebrauch heraus zustreichen pfleget
im Scharlachroten Rock zu jhrem Brdutgam leget/
So schläget untersich das unbefleckte Bild
die hellen Augelein mit Gottheit angefüllt/
gefärbt und nicht gefärbt: Blut streitet mit erblassen/
die keinen Mann erkannt, kan solche Post nicht fassen.
[343]Worauf der Engelprintz von dessen Lippen fleust
milchsüsse Redenheit/ die Götterwein außgeust.
Laß seyn/ spricht Gabriel/ die Furcht/ du wirst empfangen
der Heiden heilges Heil/ das lange Weltverlangen/
den Mensch Gott/ Gott der Gott und Mensch von Ewigkeit
der Glantz/ das Ebenbild/ was er war vor der zeit
das bleibt er/ was er nicht/ das hat er angenommen/
Heut wird Gott warer Mensch! Ich bin von Gott herkommen/
Ich habe mich gewagt/ durch dunckeldüstre Lufft/
gesegelt blitzgeschwind durch Nebelnasse Tufft.
Wann dann deß Himmels Schluß dich würdigst aller Würden
in unverruckter Zucht entbürden wird der Bürden/
(wie sonst ein Apfel fällt/ wann jetz die Sonne führt
den Wagen in die Wag/ den keine Hand berührt/)
dann solst du deinen Sohn den reinen Jungfer Samen/
du Jungfer Mutter selbst mit Jesus Namen namen/
denn er ist übergroß der grosse Vater Sohn/
von Gott und selber Gott in einer Gottheit Thron.
Er Davids Reichsgenoß wird hochgeachtet werden/
der Herscher der beherrscht den weiten Creiß der Erden
von Kindes Kindes Kind; Es wird von Land zu Land/
Es wird von Meer zu Meer sein Name seyn bekannt.
Der Geist der mir den Geist und dir den Geist gegeben/
wird wircken inner dir/ daß Gottes Sohn wird leben/
und werden was du bist; auch die mit dir gesipt
die Kinderloß gelebt/ jetz eine Mutter gibt.
Schon sechsmal hat bereit das Hörnerangesichte/
versilbert seinen Glantz mit neugeborgtem Liechte/
seid daß Elisabeth hochschweres Leibes geht/
Was Gott einmal beschleust/ das immer veste steht/
und bleibt ewig waar; bey Gott sind alle Sachen
zur mögligkeit gebracht; das Wort kan alles machen
das selber nicht gemacht: doch alls in allem ist/
Es stund flugs alles da/ da diß Wort sprach ein St!
deß Himmels ist verweist geschmincktes Wörterliegen
drüm glaubt die Mutter Braut/ dem/ der da nit kan triegen/
[344]und gibt jhr Jawort drein.
Maria.
Ich gebe mich/ spricht sie/ und will was Gott gewillet.
Vernunfft erliegt
der Glaube siegt/
der Glaub allein den schwancken Zweifel stillet.
Ich kenne schon das blanke Feyerkleid/
das krause Haar deß Blauen Herrligkeit/
der Gottheit volle Saal
ist üm und üm ümringt mit Engeln überal.
Die Krafft/ deß höchsten Krafft/ wirckt inner jhren Leibe
verwacht die Jungfrauschafft und macht gleichwol zum Weibe
Frau Mutter/ Jungfer Braut; Euch nennt das kleine Kind
Frau Mutter/ da jhr Euch doch Jungfer Braut befind.
Ihr habt die Mutterlust/ den Jungfer Ehrennamen/
die Blume blühet schön/ und trägt im blühen Samen
diß Rund erschüttert sich mit vnerhörten Krachen/
das wolckenblaue Dach hat ob den Wundersachen/
zur lincken Hand geblitz/ das Schiff-gepflügte Meer
empfand den Donnerstral; es winselt über sehr
der Stimme Gegenbild. So ist bekändlich worden
deß Herren Gegenwart/ von Westen biß in Norden/
weit über Thule naus: ja/ wo die Sonne glimt/
wann sie die Reisefahrt von Ost nach Westen nimt.
Nach anhörung dieses machet sich Maria auff/nicht unglaubig wegen deß Anbringens/ nicht ungewiß wegen deß Mundbotens/ nicht zweifelnd an dem Exempel/ sonder frölich vor Freuden/ und der gebür nach andächtig:
In dem der Krebs den Tag und Tageshitze länger
entmarcket Land und Sand/
wenn er den braunen Schnitt und braunen Schnitter senget
verfärbet Hand und Band.
Da gieng das Liecht der Welt mit endelichem Zügel/
weit über Berg und Thal
auf Libans/ Hermons Höh/ auf Thabors/ Carmelshügel
nach Zacharias Saal.
[345]Es war ein kühler Ort von Fichten und von Linden
der Rehböck Auffenthalt/
da sonst der Hindin Schar Nachts hauset in den Gründen/
Tags hetzet durch den Wald/
da kam Marien vor die frügejagte Hinde
in selbstgesuchter Ruh/
in dem der Königin die besten Westenwinde
Lufft wehen ab und zu.
Die Frülingsbringerin wust meisterlich zu zwittern/
und gab den Kunstgesang
mit Kunstgeführter Stimm mit Leid und Freuden-kittern/
den Schalferwecker Klang.
Sie sprach: Wolauf du Morgenstern deß Lentzen/
du laute Nachtigal/
der Wald/ erschalt dein Laut macht laut die Grentzen/
mit halbverbrochnem Schall/
kein Nord noch Schnee
ermordt den Klee/
Wind/ Winter/ Sturm/ Lust/ Unlust sind gefallen/
Ach Vogelzier
laß dir und mir
Ein Ruhelied mit leiser Stimme schallen.
Das Wolckendach ist Silberklar geheitert/
diß gantze Rund ist laut/
Es hat sich Gut/ Muht/ Blut hellauf geläutert/
Auf laute Frülingsbraut/
Auf schwing dich auf/
Auf laß den Lauf
Feldsängerin/ der Honigsüssen Khelen/
schleif künstlich schleif
pfeiff artlich pfeiff
Ich will dich mir zur Bottschafft außerwehlen.
Fleug Wälderharpffenschlägerin
auß deinem Birckenhaar/
[346]Du wolbestimte Königin
der Federträger Schar/
Schau/ nach Salems Töchtern schaue/
jhnen diese Post vertraue.
Maria wie der Etna hitzt
wann er sich angesteckt/
in dem er Feuerkugeln sprützt
das Feld mit Asche deckt/
Sprich: Ich hitze wie Jungfrauen/
die die Salems Burg beschauen.
Nur dieser Garten Apffelbaum
mit Fleischgefärbter Blüß/
der gibet meinem Rasten raum/
da lieg ich auf den Knie/
kräfftet mich mit Blumenkräfften/
säfftet mich mit Aepfelsäfften.
Im fall man dich nicht hören will
und mein vergessen hat/
so schweige nimmer nimmer still/
Sing stäts vor Salems Stadt/
Ruf und schlage/ klag und lache/
biß ich von dem Schlaf erwache.
Nun schläft das Rosenbild/ die heilgen Wächter schweben/
üm Ihr und jhren Sohn/
Welt/ Feld/ Wald/ wildes Wild muß auff sie achtung geben/
selbselbst der Sternen Thron:
Ich schwer/ ich schwer es euch/ ich schwer es bey den Rehen/
hier auf dem freien Feld/
weckt meine Liebste nicht/ jhr schönen Solimeen/
diß daß jhr selbst gefällt.
[347] Die Schlafermunterte Maria setzt jhre meistgeendete Räißfahrt fort/ über die Gebürge Silboa/ Grisim und Hebal und Ephraim/ wandert nach Hebron begrüsset jhre Wunder schwangere Mume. Als selbige den Mariengruß vernommen/ Hupffet das Kind auß Göttlicher Bewegung in Mutterleibe. Elisabeth höret ehe die Grußstimme: Johannes vermercket eh Gottes Gnade. Sie Mariens/ Er deß HERRN Gegenwart/ das Weib/ deß Weibes; das Pfand deß Pfandes: die Mütter unterreden sich von Gottes Gnade/ die Kinder wircken solche innerlich: Die Weiber müssen das gottseelige Geheimnuß anfangen zu lernen/ und von der verschlossenen Kinder Geist/ getrieben/ weissagen. Das Kind hüpffet: die Mutter wird erfüllet/ und doch nicht ehe als der Sohn/ mit dem H. Geiste. Maria mercket daß nunmehr das vorhanden/ worauff viel gewartet/ aber nicht erwartet/ derer Hertzinbrünstige Feuer Andacht auß dem Hertzen auff die Zunge steiget/ und durch Zahn und Mund folgens heraus bricht:
Andere Handlung
August/ Maria/ Joseph/ Chor Römer.
Fürst August beherrschete die Länder/ der Fürst der Finsternuß die Hertzen. Es waren mehr Götter als Menschen/ weil männiglich auß sich selbsten/ einen Gott machte. Die Erde freuete sich nicht mehr eines Lorbeergrünenden Pflugschars/ noch eines Sieghafften Ackermanns. Der gestern das abgemüdete Zugvieh heimtrieb/ ertheilete heute dem Römischen Adel Befelch/ und das abgenommene Ochsenjoch leget er den Geschlechtern auff statt der Peitschen führete er ein mit Ruten ümwundenes Beil. Eisen das [349] Vormal zum Feldbau genutzet/ muß jetz Länder bezwingen/Rom erweitern/ und die Schatzkammer Bereichern. Höret August mündlichen reden:
Gott Mars du Landsknecht Gott/ du Gott der starcken Kriege/
Du Printz der weiten Welt/
Du läuffst und stehst im Feld/
Du Geber vieler Siege.
Ich August hab gekriegt bey sechs vnd fünfftzig Jahren/
mein Spiel sehr wol gespielt/
mein Mühtlein recht gekühlt/
den Feind gebracht zu Paaren.
Der halbverbrandte Mohr für meiner Macht sich neiget/
deß Nilus wilde Flut/
für mir und meinem Muht
mit stillem fliessen schweiget.
Die Weirel scheuet sich/ es schrickt der Stoltz der Elbe/
der Rheinbückt sich für mir/
Mir kriegt deß Himmels zier/
und sein gestirnt Gewölbe.
Nur Teutschland/ Teutschland nur/ das hat mich zwier geschrecker/
der übergrosse Tan
hat manchen Römermann
mit Blättern zugedecket.
Da mir mein Loll außrieß/ der Adler ward zerrissen
der fünfften Legion/
was konte/ lieff darvon/
was blieb/ ward tod geschmiessen.
[350]Ich dencke noch der zeit/ wie Armin mich bestritten/
da dreyssig tausend Mann
blieb auf dem Teutschburgs Plan/
Als ich den Streich erlitten
Verbracht ich lange Zeit/ mit ruffen/ Quintil sagen:
dring mir die Adler her/
den Kopff vor vnbeschwer/
gar an die Wand geschlagen.
Nun hab ich Janus Kirch zum drittenmal geschlossen/
die Waffen weggelegt/
und güldnen Fried gehegt/
so weit die Welt ümstossen.
Wer Kriege führen will/ muß sich erst selbst bekriegen/
Wer sich/ in sich bekriegt/
und sich in sich besiegt/
kan niemals unten liegen.
Ein kluger Feldherr weiß was er besiegt/ zu schützen
schläft sicher Tag und Nacht/
kan stätig unbewacht
Sein Vortheil wol besitzen.
Der kan nicht sicher seyn vor dem nichts sicher bleibet/
den auch der Degen kränckt/
der jhm zur Seite hänckt/
und stäts zum würgen treibet.
Wo Laster schwärmen schwärmt/ wo Feinde guter Sitten/
wo Rauch/ wo Tyranney/
wo Wein/ wo schwelgerey/
wird ein Printzleicht bestritten.
[351]Wo man mit Walvasier Pasteien mahlt vnd Wälde
schneid daß die Tafel kracht
von der und jener Schlacht/
und nie gesehner Stelle.
Ein Fürst/ wie der auch ist/ der Fug zum übel gibet/
und dem doch steuren kan/
das hat er selbst gethan/
Sich und sein Land betrübet.
Kein Dach deckt Sünde zu. Die Donnerkeile wachen/
die Straffen brechen ein/
durch Mauren/ Thor und Stein/
biß sie den Garaus machen.
Kein Krieger krieget wol/ bey Beuten/ Gold und Gelde/
Betrug der Warheit schein
bringt keine Renten ein/
Ich mag nicht mehr zu Felde.
Doch soll der Römer Ruhm in woler gehen stehen/
muß sonder Krieg und Streit/
Recht und Gerechtigkeit
in vollem schwange gehen.
Das Volck das hin und her noch in Besatzung wachet/
soll leben von dem Sold/
nicht rauben Raub noch Gold/
daß bleich und bleich seyn machet.
Drüm will ich Hauß nach Hauß doch nach vermögen schätzē/
so kan ein schlechtes Gelt
die viergetheilte Welt
in guten Friede setzen.
[352]Der Weltherrund die Welt/ die waren Krieges müde/
Es flog vom Himmel her der Fried und machte Friede/
August der hatte nun den Pantzer abgelegt/
und güldne Friedenszeit zu Land und See gehegt.
Wie wann sich jetzund stillt der Wellen Wallenwüten/
der Vogel von dem Eiß kan seine Zucht bebrüten:
So bringt der Friede Fried: in einer Hand das Horn
mit Trauben angefüllt/ Granaten/ Blumen/ Korn;
in seiner andern Hand zerbrochne Tartschenschilde/
das vor geharnschte Roß/ von Trompten wild wird milde/
und gehet in den Pflug; Spieß/ Partisanen/ Schwerd/
sind durch deß Feuerszeug in Ackerwerck verkehrt.
Es hecken hin und her verbuhlte Turteltauben/
in einen holen Helm/ in Sturm und Pickelhauben/
Es ist kein Landskneche mehr/ kein Spiel wird mehr gerührt/
kein Stück kein Falckenet ins freve Feld geführt.
Der weisse Friede kam mit Himmelreichen Gaben/
dergleichen niemand hat, und auch niemand kan haben/
Der reiche Friede kam/ der seyd vertrieben war/
er kam und brachte mit ein friedenreiches Jahr.
Das blaue Wolckenhauß läst theure Perlen tauen/
es fleust Purlauter Gold in Gründen und in Auen/
die schönbegilbte Saat in schwangern ähren steht/
das Vieh/ das feiste Vich in feistem Grase geht/
der Götter Tischtrunck reucht wann sich die Flüß ergiessen/
und gehn den Schlangengang. Die Hönigbäche fliessen
mit Amber angefeucht; deß Balsams Fettigkeit
dringt durch die Rinden durch; O lang gewünschte zeit!
Ein jeder gehet hin den Namen anzugeben
die Strassen sind erhitzt/ man reiset aller wegen.
Es machet sich auch auff der krumgebogne Greiß
mit seiner Himmelbraut, und wandert nach geheiß
auf Bethlems Mauren zu.
[353] Das Königliche Fräulein Maria muste einen Baumann heyrathen/ und trägt unter ihrem Hertzen den Baumeister des Himmels. Ich sahe Knechte auf Rossen reiten/ und Fürsten zu Fusse gehen wie Knechte. Begleitet mit mir diese beyde Reißgefährten/ mercket ab deroselben Vnrerredungen/ besonders Marien abgefertigte Himmels seuftzer:
Maria.
Du Weg wirst selbsten seyn Wegweiser/ Weg und Bahn/
Dir Gott sind wir/ und dir auch Kayser unterthan/
Bey Tag sey Sonn und Tag/ bey Nacht sey Mond und Sterne
so das uns Tag und Nachts nichts schrecke/ noch entferne/
Führ uns bey deiner Hand wie dort den Glaubens Held/
auch wann das Sonnenrad ins grüne Wasser fällt/
Wann nun die sanffte Rast in alle Glieder schleichet/
laß uns die Leiter sehn/ die biß an Himmelreichet/
auf der das Engelvolck mit Lust- gesuchtem Lauf
gestiegen freudig ab/ gestiegen freudig auf.
Heer führer führe uns wie die zweymal sechs Stämme/
deß rothen Sandes trieb/ den zorn der Wellen hemme/
laß die bezähmte Flut wie starcke Mauren stehn/
daß wir und unser Fuß kan unbenetzet gehn/
folgt uns deß Feindes Fuß/ so laß die Schleusen schiessen/
laß loß deß Schutzes Schaum/ laß zischen/ gischen/ giessen/
versencke Roß vnd Mann/ wie Stem/ wie schweres Bley/
So/ daß man fragt/ wo doch der Feind geblieben sey.
Joseph.
Wolschöne Himmelsbraut wir gehn auf Gottes Wegen/
dem grossen Erden Gott die Schatzung zu erlegen/
hier ist mein Vatergut/ wo vormals Jesse Sohn/
vor sein en Hirtenstäb den Zepter und die Cron
[354]beym Schafen überkam: hier/ hier hat er gepfiffen
auf seinem Haberrohr; dann in die Harff gegriffen
von Gottes Geist entzündt/ gespielet einen Thon
vom Erben/ der da würd ererben seinen Thron.
Wir sind nunmehr mit Gott und Sicherheit durchreiset
das Galileer Land; dort Carmelshaubt sich weiset/
da rauschet der Jordan in seiner kalten fahrt/
und streicht mit nasser Hand den eißgefrornen Bart.
Hier gibt Samarien dem Palmenwald zu trincken/
dort zeigt sich Salemshauß und Zionsburg zur lincken.
Maria sey getrost/ ich sehe schon den Stein/
der Rahels Grabmahl ist und decket jhr Gebein.
Vnd diß ist Eders Thurn/ da Jacob vor gesessen/
in dessen das sein Vieh den Kümmel abgefressen/
Will gleich der Sonnengold nunmehr zu Golde gehn
so sehen wir vor uns die kleinen Dächer stehn.
Maria.
Mein Joseph seufftze nicht/ ich weiß wol was dich kräncket/
was ist es/ daß man lang an das vergangne dencket/
Du liebes Bethlehem sey tausendmal gegrüst/
wer hier auf Erden klein im Himmel grösser ist.
Du kleines Bethlehem in dir wird herzlich grünen/
Der auf den Sternen geht und auf der Himmelbhünen/
Du bist für tausenden/ die deine Schwestern/ schlecht/
doch nimt der höchste Gott in dir sein Burgerrecht.
Auß dir wird sonder Trug Israels Hertzog kommen/
der seinen Außgang hat von Anfang hergenommen.
Die Sieben Hügel Stadt der Städte Königin
der strenge Tiberstrom wirsst seine Krone hin;
Das heilge Solime bückt sich zu deinen Füssen/
und muß auß Demut dich und deine Bühel küssen/
Nun Tag und Reiß ist hin. Wir gehen schmächtig ein/
Gott wird heint unser Brod und unser Lager seyn.
[355] Er kam in sein Eygenthum/ und die seinēn namen jhn nicht auf/ vorgebend: Wir wissen nicht von wannen er kömt. Man antwortet: Jesus von Nazareth. Man gegenantwortet: Was kan von Nazareth guts kommen. Der Mensch stöst ihn auß/ und ein Stein nimmt jhn auf/ daß einer sagen solte/ der Mensch wer ein Stein/ und der Stein ein Mensch.
In deß schrofen Schiefersteins außgefresner Felsenklufft
war von langen zeiten her eine leere Hölengrufft/
überschüssig war jhr Haubt von gestrüttich fast entblöset/
von den Jahren glat und kaal sandich/ höckrich/ wolbemöset/
ungewiß ob sie Natur oder Menschenhand gebaut/
hier schlägt seine Herberg auf Joseph und die jhm vertraut.
Er sucht seinen Feuerzeug/ Stein und Stahl den Kern von Eisen/
schlägt er/ daß er Funcken spritzt. Kalt von kälte/ matt von Reisen
war das Engelreine Bild; Sie/ die träger/ der sie trägt/
hat sich auf ein Bündlein Heu/ und gedroschnes Stroh gelegt.
Abgestreifftes Laub ist Pfül/ Deck und Bette rauhe Felle/
Stall und Krippen Schlafgemach/ Schimmelbrodt und Tranck die quelle:
Die lange Winternacht/ die hatte nun ümhült
die faule Schläferwelt: das Stattvolck war gestillt/
das Dorff lag in der Ruh/ der Pusch der war zu Bette/
das Meer und Schuppenvolck die schliefen in die wette:
Er hatte sich auch gleich ein wenig hingestreckt/
sein greises Haar und sich mit Schilfe zugedeckt;
Gleich kömt der Augenblick/ die beste Zeit der Zeiten/
gehofft/ gewünscht/ beseuftzt/ bestimmt von Ewigkeiten
drüm richtet sie sich auf die Himmelwöchnerin/
und richtet so zu Gott/ Hertz/ Hände/ Mund und Sinn:
Gott/ der du das Wolckenhauß
und die holen Himmelringe/
hast gewölbet auß und auß/
und bejochet alle Dinge/
die verwachten Sternenhauffen/
müssen dir zu Willen lauffen.
Du hast noch dem unverbleiben/
in den Lüften aufgesteckt/
Kugelrunde Feuerscheiben/
deren Fürst die Welt erweckt/
hersset wachsam wach aufstehen/
schläfrich wider schlafen gehen/
[356]Du hast allem sein Sein geben/
Feuer/ Winde/ Meer und Land/
Hände/ Füsse/ Leib und Leben/
alles kömt von deiner Hand/
segnest Feld und Feldgezüchte/
segnest Leib und Leibesfrüchte.
Nunmehr ist die Zeit vorbanden/
daß der zweygestammte Held/
soll entbinden einst von Banden/
die verstrickte Thäterwelt/
Es regt sich schon sonder schmertzen
mein Hertz/ unter meinem Hertzen.
Keuscher Gott du wollest wenden
die Gefahr der keuschen Zucht/
nim/ nim hin zu treuen Händen
die mir anvertraute Frucht/
Liebstes Söhnlein komm gegangen
langes/ langes Welt verlangen.
Deucht mich doch ich seb dich spielen/
aufgewickelt/ Händeloß/
und das fromme Müthlein kühlen
in den frommen Mutter schoß/
biß so lang dich wird gelüsten/
nach der Wiege/ nach den Brüstē.
Dann/ will ich dir liebstes Leben
wann du dich nun müd gewacht
meine Hönigbrüste geben/
biß du matt und satt gemacht/
wollen wir uns beyd mein Leben
wider zu der Rub begeben.
O freudenvolle Post/ an jetzt wird der geboren/
der vor der Welt Geburt zum Heil der Welt erkohren!
Wie wann deß Jahres Kind der Lentz/ sich neu verjüngt/
betauet Laub und Graß/ und stoltze Tulpen bringt/
Auf derer truncknen Haubt/ das Perlensilber leuchtet/
und daumelt gleich vom Rausch; der Fußsteig wird befeuchtet/
und netzt den Wandersmann; da doch kein Regen träufft/
den das Beindürre Land gantz durstig in sich säufft.
Die keusche Jungferblum die bleibet unverrücket:
Wie wann der Tagefürst durch Glasefenster blicket/
und Glast thut Glase nichts; die Dunckelheit verschwind/
und das beglaste Glaß hält Winter auf und Wind.
Der Schöpffer/ Wunder/ wird/ das/ was er hat geschaffen/
der Donner Gott der blitz/ schläfft ohne Blitz und Waffen/
Was ohne zeit/ wird Zeit; was unümschrenckt/ umschränckt/
der dürstet/ der die Welt mit Wolckengüssen tränckt:
[357]Komm Klügelpöbel komm erwege Wundersachen/
die deinen albern Witz zum Aberwitze machen!
Die Feder schreibet selbst/ sie schreibet was sie kan/
der Weg der wandert sich und geht zum Wandersmann;
deß Leibes Vfer hemmt deß Meeres Nasenlöcher:
der Punct ümschleust den Kreiß/ der Pfeil ümgibt den Köcher:
der alle Thier ernehrt/ den hungert nach Gemüß/
der grosse Himmelberg ist kleiner als der Kieß.
Der alls trägt auff der Hand/ wird auf der Hand getragen/
die Sonne leidet frost: die Fröligkeit muß zagen:
der ligt im Schosse bloß der alle Kleidung macht/
die Freude grämet sich/ der bleiche Kummer lacht.
Dritte Handlung
Hirten/ Engel/ Chor Hirten.
Du Thurn Eder/ eine Feste der Tochter Zion/ es wird deins güldene Rose kommen/ und die vorige Herrschafft/ das Königreich der Tochter Israel.
Um dieses Thurnes Haubt gieng damal auf der Weide
das fromme Wollenvieh; es lagen auf der Heide
Hirt Dischon/ Ithamar/ Hirt Keleb und sein Knecht/
Achrachel/ Ephraim von Isai Geschlecht/
und wie sie hiessen mehr: die hatten hören sagen
von stoltzer Friedenszeit und lauter güldnen Tagen/
und ihrer Meinung nach war diß das Friedenjahr/
weil nun das Kriegesvolck fast abgedancket war.
[359]Man durffte nimmer nicht die lieben Schäflein flehen/
viel minder/ wie zuvor/ mit eignen Augen sehen
daß man das arme Vieh gar Herdenweise trieb
dem Läger zu/ daß/ Ach/ nicht eine Klaue blieb.
Die Hirten hochbeliebt und trefflich gut im Singen/
die liessen wechselweiß viel reine Reimen klingen
zu kürtzen den verdruß. Es sang Hirt Ithamar
der auf dem Haberrohr ein guter Meister war:
Vnd wer wird es noch erleben/
in der Grundsupp dieser Welt/
daß der Himmel einst wird geben/
was er von dem Jungfer Held/
hatversprochen in dem Garten/
darauff wir so lange warten.
Ach zerreisse doch die Himmel/
Weibes Same/ Jungferkind/
Ach zerflösse mir Gerümmel/
Berge die erhaben sind/
Schlangentreterr/ Halßzerbrecher/
Kopfzerknirscher/ Sündenrächer.
Traun es wird uns allen bange
wie kan jemand frölich seyn?
Zions Hülffe bleibet lange/
kein Messias stelle sich ein/
Jacobs Heil/ Israels Führer/
Davids Frucht und Stulregierer.
Thauet doch jhr Himmel thauet/
und befruchtet Jesse Strauch/
Ihr gesunden Regen bauet/
schwängeret den Erdenbauch/
daß wir können in der Reige/
brechen zarte Cederzweige.
Wie? wenn kommen denn die Zeiten
da man wird von Dorser Strand/
mit Windschnellen Läufern retten
auß dem schwartzen Mohrenland/
opffern Goldgewachsne Hörner/
Mytthen Tropffen/ Wey auch Körner.
In dessen sehen Sie gemach nach Osten reisen
den Bär/ den liechten Bär: die Himmelfackeln weisen
Es sey der Nacht Mittag/ die dunckelbraune Nacht
verschwind; deß Herren klar entdeckt der Wolckenpracht
Das heitre Götterhauß/ die Goldgestirnten Bogen
die thun sich sperrweit auf: bald kömmt herab geflogen
Ein Cherubinen Printz, der blasse Monde weicht/
die Sternen schämen sich/ der Taganbringer bleicht.
[360]Der Jüngling schwinget sich in vieler Stralen flammen/
die Lämmer stehn bestürtzt die Hirten gehn zusammen/
die Hunde werden wach/ der wachsam Pylar bellt
den neuen Monden an/ die gantze Herde schellt/
der Herde führer Bock/ die geilen Kletterziegen
die können nimmer nicht an jhrer Ruhe liegen/
es schallet vom Geblöck der angelegne Plan/
jeh fänget überlaute ein Ober Engel an:
Weyhnacht Engel.
Fürchtet euch nimmer für keinerlei Leide/
Höret: Ich bring euch behägliche Freude;
Allem und jedem Volck wird sie gewäret/
welches nur diese Fried Freude begehret.
Diese Nacht ist der Messias gebohren/
in der Stadt Davids jhm selbsten erkohren/
Nemet zum Zeichen jhr werdet jhn finden
wunden/ ümwunden gewickelt in Binden
Ligend in einer bestroheten Krippen/
weinend mit jämmerlich-klagenden Lippen.
Die Engel in der Lufft wie Regimenter ziehen/
zum schlagen angefrischt; jetz scheinen sie zu fliehen/
jetz wenden sie sich keck/ sie setzen muhtig an/
ein jeder hitzig trifft auf seinen Gegenmann.
Man höret in der Lufft die Kürissirer rasseln/
der Flügelschlagen rauscht/ die Stückenräder prasseln.
Ein keusches Jungfer Hertz ist Engel Fürst dem Thron
darauf du Mensch Gott sitzst/ Immanuel O Sohn!
Drey gehn mit dreyen ein ein Freundgesinntes fechten
sie fügen Hand an Hand/ zur lincken und zur rechten/
Dir Gott Immanuel/ Immanuel dir Kind/
Immanuel dir Gott/ dir Kind, wir freudig sind/
Dir/ dir/ dir singen Wir:
[361]Dritter Chor
Die Menge der Himmlischen Heerschaaren. Mit 8. Stimmen.
Ehre sey Gott in der mächtigen Höhe.
Wiederhall: Prächtigen Höhe/
Alles auff Erden recht friedlichen stehe/
Wiederhall: schiedlichen gehe.
Alle Welt laß ihr von Hertzen gefallen/
Göttliches Wollen und Englisches Schallen/
Gottliches Wollen und Englisches Schallen
Lasset euch Christen von Hertzen gefallen.
Als nun der Engelvolck bey tausend tausend paaren
mit hellem Jubelthon gen Himmel war gefahren/
besprachen sie sich bald/ ihr aller ist ein Rhar.
Nach Bethlehem zu gehn und sehen diese That.
Sie brechen Majoran auf gut Geheiß der Götter
Pol/ Jäßmin/ Roßmarin/ Zypreß und Lorberblätter
vermengt mit Winter grün ein jeder kräntz sein Haar/
das von der Sonnen braun und weiß vom Reiffen war.
Sie zünden Schleissen an/ und gehen durch die Wälder/
der helle Glantz dringt durch vergilldet Thal und Felder;
Wie wann die Sonne hitzt/ und durch den Löwen rennt/
Sich offt der Hartz entflammt daß Pusch und Heide brennt.
Bald werden sie gewar/ daß unfern in den Hecken
ein kleines Feuer raucht; da wo die Klippen decken
den außgehölten Felß: Sie lauffen darauf zu/
und sehen wie das Vieh schnaufft an der süssen Ruh.
Der Alte nährt die Glut/ Sie/ stehet vor der Krippen
deß Himmels Auffenthalt/ und reicht dem kleinen Lippen
die wie Corallenbaum/ die runderhabne Brust/
auß welcher Perlmilch thaut/ und süsse Götterkost.
Bald tragen sie daher mit jauchtzen und mit loben
Ein hohes Lorbeerlaub/ das neulich war gehoben
[362]Von seiner Wurtzel auß: Achrachel singet vor,
und Dischon dudelt drein: dann rufft der volle Chor.
Drauff setzen sie es ein/ hin vor die Thur der Schönen
Hirt Keleb schön schalmeit/ die Haberpfeiffen thönen/
Sie schliessen einen Ring/ Sie tantzen einen Tantz/
rings üm den Lorbeerbaum/ verwechseln Krantz üm Krantz.
Theils bauen einen Wald von finstern Terebinthen/
bezieren jhn mit Klee/ Tulipen/ Hiazinthen.
Die junge Pursche führt ein Grasegrünes Dach
Von Myrtenästen auff/ Sie singet nach und nach/
und wünschet daß diß Hauß biß an den Monden reiche/
daß nun noch nimmermehr sein krauses Haar verbleiche.
Achrachel weit und breit auf Trifften hochgepreist/
der hundert Heerden Vieh auf hundert Brachen speist/
Tritt vor die Krippen hin dem Kindelein zum Füssen/
Die Hirten nebenst jhn/ den Hirten so begrüssen:
Hirt Achrachel/ nebest seinen Weidgenossen/ auß dem Propheten Esaia 9.
1. Tenor/ 2. Flöten.
Wir/ die wir finsterlich gegangen/
Mit dunckel üm und üm ümfangen/
Erblicken jetzt ein grosses Liecht/
Das gleich/ da wir in braunen Schatten
Der Hürden hüten auff den Matten/
Durch Hohlpechschwartze Nachte bricht.
Der Heyden Zahl wird starck gemehret/
Theils Freuden auch in Leid verkehret/
Doch sind der Heyden Freuden mehr/
Deß freuet sich der Kirchenhimmel/
Es steigt sein Lob und Lustgetummel
Biß an das blancke Sternenheer.
Wie wann der Saaten Wachs bereiffet/
Der Schnitter zu der Sichel greiffet/
Schneidt/ bindet Garben/ führet ein/
Die Dörffer springen nach Schalmeyen/
Vnd halten einen Schnitterreyen/
Biß jhnen leucht der Mondenschein.
Wie wann der Feind das Feld geräumet/
Die Siegerhand im minsten säumet/
Raubt/ plündert/ beutet was sie kan/
Die Trompter trompten/ daß es schallet/
Die Päucker paucken/ daß es hallet/
Im Läger jauchtzen Roß und Mann.
Du Herr entlastest sie von Jechen/
Du hast deß Treibers Stab zerbrochen/
Wie zu den Zeiten Midian/
Posaunenblasen/ Fackeln/ Töpffe/
Enthertzten Hertzen/ köpfften Köpffe/
Daß keiner von dem Feind entran.
Deß Krieges kriegen wird auf Erden
Gantz stürmisch eingeäschert werden/
Vertufften wie die leere Tufft/
Auch aller Kleid mit Blut benetzet/
In Schwefelgelbe Glut gesetzet
Verfärben Sonn/ Mond/ Stern und Lufft.
Ein Kind ist kommen in das Leben/
Ein Sohn uns Hirten ist gegeben/
Deß Schulter seinen Zepter trägt/
Sein Nam heist: Wunderbar/ in Rhaten
Krafft/ ewig Vatter/ Held in Thaten/
Ein Fürst/ der Friede liebt und hegt.
Deß Herrschafft wird gewaltig werden
Vnd friedlich grünen auff der Erden/
Er wird deß Davids Stul und Land
Recht mit Gerechtigkeit verstärcken/
Daß man in Ewigkeit wird mercken
Zebaoths Thun und Eiverhand.
Der Schäfer Ephraim will auch nicht Letzmann seyn
der rühret sein Pandor/ und singet dieses drein:
Wie süsse schmeckt der Saat ein angenehmer Regen/
Wie süsse schmeckt der Schlaf den müden unter Wegen/
Wie süsse schmeckt der Thau dem Honigvögelein/
Wie süsse schmeckt der Quell in heissem Sonnenschein.
Du/ du/ du süsses Kind/ du süsser Himmelsegen
schmeckst süsser als der Quell und Thau/ und Schlaf und Regen;
Wie schön ümschattet doch den wasserreichen Fluß/
ein dick belaubter Baum der immergrünen muß:
Wie schön erröthen doch die Aepffel auf den ästen:
Du/ du/ du schönes Kind bist schöner als die besten/
bist schöner als das Bliet das meinen Wohn bemahlt/
bist schöner als der Glantz der Feuerlilien stralt.
Ephraim und Ithamar Beyde benahmte Hirten/ fordern ein ander heraus/ einer belobet die Mutter/ der ander den Sohn/ und verschweren sich beyde/ wegen beyder Hertzens Liebe; Höret jhre verwechselte Reimendungen:
Ephraim.
Wer dich grosses Söhnlein liebet/
wird von Wölffen nie betrübet/
wenn er sich ins Graß hinstreckt/
keine Schlang im Schlaf jhn schreckt.
Ithamar.
Wer dich Jungfer Mutter kennet/
keine Sonnenglut verbrennet/
wann er ackert/ wann er pflügt/
seine Stärcke nicht erliegt.
[365] Ephraim.
Du solst mir für andern allen/
Liebstes Brüderlein gefallen/
Ach hett ich dich für und für/
zu beküssen für der Thür.
Ithamar.
Du solst mir vor andern allen/
Liebste Mutter wolgefallen/
Hirtin/ gut von Hirten Blut/
Kömst zu Hirten auf die Hut.
Ephraim.
Ich wolt wann ich Ihn nicht liebte/
daß der Donner mich betrübte/
daß er schlüg ins Garbenstroh/
Hauß und Hof brenn liechterloh.
Ithamar.
Daß der Nagel mich verderbte/
Daß mein Vieh die Peste sterbte/
daß nichts wüchß als Disteln/ Dorn.
Tauber Haber/ fliegend Korn.
Ephraim.
Ich wolt wann ich Ihn nicht liebte/
daß der Mehltau mich betrübte/
daß verbrenn das milchend Korn/
daß nichts wüchß als Dresp und Dorn.
Ithamar.
Ich wolt wann ich Sie nicht liebte/
daß die Peste mich betrübte/
daß sie würgte Weib und Kind/
daß sie sterbte Schaf und Rind.
Ephraim.
Ihr Knaben haltet inn/ verstopft die Wasserröhren
die Wiesen dürsten nicht. Ihr müsset rückwarts kehren
nach Eders Wächterthurn. Sagt eh: in welcher Welt
der Himmel (nicht im Born) nur ein paar Ellen hält.
Ithamar.
Sag/ bistu kühn/ wo ist der gröste Berg ohn knallen
im Schoß deß angsten Thals/ ohn hindernuß gefallen?
Wir lassen sie nun wider ümkehren/ preisen und Gott loben üm alles das/ was sie gehört und gesehen/aber höret sie nochmaln unterwegen un Singkämpffen:
[366] Somer und Joäs/ zwey Hirten/ singen in die Wette/einer belobet die Mutter/ der ander den Sohn.
Somer die Mutter. Joäs das Söhnlein.
2. Tenor in Dialogo, und 2 Krumhörner.
Im Thon: Der Tag der ist so freudenreich.
Ihrer hellen Aengelein
Gläsernes Gewässer/
Ist wie reiche Teiche rein/
Rein wie Heßbons Flösser/
Ihrer Haare liechter Schnee/
Ziegenherden auff der Höh
Gileads sich gleichet:
Gut gewürtzter Blumensafft/
Ihrer Lippen Zuckerkrafft
An der Süsse weichet.
Seiner klaren Aeugelein
Silbernes Gewässer
Ist wie Taubenaugen rein/
üm die Badeflösser/
Seines Haubtes güldner Klee
Vnd der krausen Locken höh
Rabenfedern gleichet.
Wolvermyrhter Rosensafft
Seiner Lippen Honigkrafft
An der Stärcke weichet.
Ihre runderhabne Brust
Hebt sich wie die Rehen/
Die gepart nach aller Lust
In den Lilien gehen/
Wie sich die Granatfrucht ritze
Wenn sie Purputkörne spritzt/
Ihre Backen prangen/
Sie das schönste Fürstenkind/
Derer Schnesilbern sind/
Prächtig kommt gegangen.
Seine rund gewölbte Brust
Sredt/ wie Trauben flehen/
Da die Wintzerleut mit Lust
In den Bergen geben/
Wie die Tulpen wundgeritzt/
Die mit Blute bund bespritzt/
Seine Backen prangen
Er das schönste Fürstenkind/
Dessen Füsse gülden sind/
Mächtig kommt gegangen.
Vierdte Handlung
Weisen/ Herodes/ Chor.
Deß Himmels Blumenplan/ deß Höchsten Heiligthum
erzehlet Tag und Nacht mit Ruhme Gottes Ruhm/
Da hat der Sternen Fürst sein Zimmer aufgeschlagen/
da gehet er hervor und setzet sich zu Wagen
gleich einem Bräutigam: Er hitzet als ein Held
der Preißbegierig ist; zu Roß in Rüstung hält/
[367]bald rennet auf den Danck voll feuriger Gedancken/
So/ daß er Lorbeerlaub und Danck bringt auß den Schrancken;
Er gehet gelblichroht in frühen Osten auff/
vnd endet wiverüm in Osten seinen Lauff/
nichts bleibt in Nord und Sud/ in Abend und in Morgen/
in Erd/ in Lufft/ in Flut vor seiner Hitz verborgen.
Wir stehen nun allhier und sehn wie sich verschantzt
das blancke Heer der Nacht/ wie alles gläntz und tantzt.
Wie treflich leuchtet doch in schöngeformten Reyen
deß Himmels Blumenwerck/ wie Blumen in dem Meyen.
Vnd wann/ wann kömt doch eins/ deß Jacobs schöner Stern
den Balaam verkünd/ der Sternen Stern und Kern/
der da soll Moabs Glantz mit seinem Glantz zerstücken/
und auch den Boden Sehts zu boden niderdrücken?
Dort stralt im ersten Hauß der seine Hörner neigt/
der Wieder Abrahams der silberweiß sich zeigt/
Da der Brandopffer Stier der Reif und Kältbezwinger/
der Stier der Kälte stört der halbe Frülingsbringer/
das helle Brüderpaar/ der Krebs der Felder sengt/
der faule Nächte kürtz/ der muntre Tage längt/
Der Löwengrosse Stern der seine Klauen strecket
der Lufft und Erd üm jhn mit Feuerfackeln decket.
Das Jungfräuliche Liecht das eine Garbe trägt/
und sich in ährenkleid zum müden Schnitter legt/
Fürst Belsazer sich find in seinem Sinn betrogen/
Er wird in einer Wag gewogen/ aufgezogen;
der falsche Scorpion der nichts nicht gutes stifft/
und dort viel tausend Mann in Israel vergifft.
Der Jäger Ismael mit seinem Bogen rennet/
das hole Himmelfeld mit hartem Hufe trennet/
der loßgelassne Bock der in die Wüsten läufft/
und der sich siebenmal in Jordans Fluten täufft
Naeman/ der da macht/ daß aus den Fackeln gehet
ein silberheller Fluß darinnen fliessend stehet
[368]das blaubeschupte Paar. Das blaue schöner blinckt/
und alles diese Nacht auf neue Freude winckt.
Die Krippe hat der Punct deß Himmels eingenommen/
der rothe Krieges Stern ist zu dem Tags Stern kommen/
die Sonne die beflammt auß jhrer Kammer geht
recht mitten unter uns deß Erdentellers steht:
die Hörner Königin der frohen Himmels Wächter/
läufft auff den Bruder zu mit flinckernden Gelächter/
der träge Steltzenmann der schleichet fuß für fuß/
und in dem achten Hauß deß Todes stehen muß.
der helle Jungfer Stern steigt auf den öbern Boden/
der Himmel lachet gantz mit Sternen überzogen.
Hilff grosser Sternen Gott/ was für ein Stern bricht ein/
es fehlet nimmermehr die Sonn muß doppelt seyn!
Irzt etwan die Natur und will auß Nacht Tag machen?
die Feuer zancken sich die nächtlich flinckernd wachen:
Gott/ der da spricht zu der Sonnen/ so gehet sie nicht auff/ er machet den Wagen am Himmel und Orion/ und die Glucken/ und die Sterne gegen Mittag.
Der hat diese neue Fackel auf den Leuchter aufgesteckt/
und hat unsre dunckle Hertzen durch das helle Liecht geweckt/
Diß ist es was Bileam hat im Geist zuvor gesaget/
Diß ist es was Daniel hat im Geist zuvor betaget.
Schicket euch/ schicket die bändigen Rosse/
Eilet fort/ eilet jhr lässigen Drosse/
Machet euch fertig wir müssen bald reisen/
Salems gebornenen König zu preisen.
Die Weisen reisen nun von Gottes Schutz beleitet/
Von Gottes Liecht beleucht/ von Gottes Gleit begleitet/
Der Stern ist recht jhr Stern/ Er gehet wann sie gehn/
und stehet/ wann sie stehn.
[369]Sie sind dahin gelangt nach tausend sauren Ritten/
durch Eisen und durch Eiß
nach tausend bittern Tritten/
durch Schweiß und mühen Fleiß.
Erblicken nun von fern die heilig-hohe Stadt/
in welcher Gott sein Herd/ sein Herd und Feuer hat/
das güldne Gotteshauß das Gott selbst angegeben/
deß Thürne sich selb-selbst hoch durch die Wolcken heben/
Sie reiten nun daher in Perser Pracht geschmücket/
die Gugeln sind mit Gold und Demant außgesticket/
Der Bogen ist jhr Rhor die Pfeile Kraut und Loth/
Der Sebel ist jhr Schutz/ haut sich durch Noth und Todt.
Die Trompter/ die Trompten/ zum Trompten ansetzen/
die Paucker die Paucken zum Paucken verhetzen/
die Rappen die klappen/ die trappen mit Spangen behängt/
sich bäumen und schäumen von Stangen/ gefangen bezwängt.
Wer da fragt Salems Wacht? Gut Freund. Wer gut Freund? Weisen.
Es hat uns aufgebracht zu diesen fernen Reisen
Ein neuer Wunderstern; Ein Jungstgebohrner Sohn/
dem Erblich bleiben soll/ der Zepter und die Kron.
Wir/ die wir deß Donnerszorn/ das entzünden der Cometen/
den Kreißrunden Himmelslauff/ das fortschreiten der Planeten
und der Elementen Kräffte richtig auß dem Grund verstehn
haben in dem Morgenlande seines Sternes Glantz ersehn.
Wo ligt er denn der Neugeborne König/
Sagt an? was wolt jhr uns aufziehen/
Ist euch der Printz zu wenig?
Die Pflicht erheischts wir müssen vor jhn knien/
und unser Schuld nach Landesart bedencken/
deß Königs König-Sohn recht Königlich beschencken.
[370]Wie wann sich unverhofft ein Vngewiter regt/
und alles übern hauffen schläget:
Wie wenn das Schiff hin segelt ohne schaden
der Boßknecht ist getrost/ springt über Port zum baden/
bald hört er die Halbfischweiber singen/
die nichts dann wiederwetter bringen;
Dann springt er ein/ gibt vor/ man soll den Wellen weichen/
zum Kuder sitzen gahn/ die schwangren Segel streichen:
So zagt Herodes Hof. Er selbst wie Laub sich schwenckt/
das sich nach allen Winden lenckt.
Zween Hund an einem Bein die thun im minsten gut/
das Liecht verleschet bald das doppelt seine Glut.
Ein Weibesbild üm die zwey Buhler sich bewerben/
deß einen Liebes Blüt/ muß in der Blüte sterben.
Der Himmel trägt nur eine Sonne/
Ein Fürst ist auch deß Reiches Wonne.
Doch bläst er/ wie man sagt/ mit jhnen in die Büchse/
Im Munde ist er Schaf/ im Hertzen hegt er Füchse/
Hört wie der lose Mann den Wolffesbalg versteckt/
gantz listig mit dem Fell deß frommen Schafs bedeckt.
Herodes.
Lieben Weisen seyt willkommen/
seyt willkommen tausendmal/
Weil jhr euren Weg genommen
her zu meinem Königs Saal/
danck ich Gott der Glück und Segen/
hat gegeben euren Wegen.
Vnd wann ist der Stern erschienen/
liebe Weise saget an/
Mein Hof muß dem auch bedienen/
dem die Welt ist unterthan/
Vnd ich König werd bedencken/
Ihm den König zu beschencken.
[371]Alle meine Priester sagen/
und die gantze Clerisey/
die die Bibel aufgeschlagen/
daß es Bethlems Städtlein sey/
Bethlehem das kleinst auf Erden/
soll das allergröste werden.
Ziehet hin in Gottes Namen!
Gott beleit euch ein und auß/
Findet jhr den Jungfer Samen
so benamet mir das Hauß
denn will ich auch für jhn treten/
und wie sichs gebührt anbeten/
Die Sternen leuchten in ihrer Ordnung mit freuden/und wann sie Gott herfür ruffet/ antworten sie: Hie sind wir/ und leuchten üm deß willen/ der uns geschaffen hat/ und das ist unser Gott.
Wir sind auf frembder Erde/
Wem wol ist bleib daheim: jhr Trompter blast zu Pferde/
der Stern geht wider auf/ der treue Reisemann/
der kleidt sich mit uns auß/ erkleidt sich mit uns an.
Wie wann ein Handwercksknecht den gantzen Tag gegangen/
und nun bey finstrer Nacht kein Herberg kan erlangen
das helle Monden liecht ist jhm noch Liecht und Steg/
der Mond versteckt sich auch/ mit jhm auch Liecht und Weg
Er geht/ je mehr er geht/ je mehr er sich verirret/
und in den Weg verwirret.
Es schreckt jhm hier und dort ein Wasserfall/ ein Blat/
da beydes nichts in sich/ was schreckens würdig/ hat.
Bald kommet durch die Lufft der sich in sie verkrochen/
der Silbervolle Mond mit vollem Mund gebrochen/
dann siht Er wo Er ist. Ihr Weisen kehret ein/
seht ihr nicht worauf deut deß Sternes stiller Schein.
[372]Hier hat die Nadel nicht die Windeln außgemahlet
mit bunter Würmermüh; kein güldner Teppich stralet/
kein Bettgewand ist hier mit Amber angefeucht/
das Zimmer ist ein Ort/ der nach dem Viehe reucht.
Vnd liegt doch dieser hier der alle Welt muß nehren/
drüm wir und alles Volck mit allem jhn verehren/
mit allen was nur ist/ was unser Land nur trägt/
das sey von unser Hand zu seinem Fuß gelegt.
Du Kindlein liegest hier bedeckt mit schlechten Hadern/
und hast doch unser Land beschenckt mit güldnen Adern/
drüm schencken wir dir Gold: was aus den Bäumen fleust
als Weyrauch/ Benzöe/ von deiner Hand sich geust.
Darüm nimb wider hin/ was wir O König haben/
O Mensch/ O Priester nimb die vorgegebne Gaben.
Du König nimb dir Gold/ du Priester Räucherey/
du Mensch dir Myrrensafft deß Leibs entfäulung sey.
Vierdter Chor. Christen
Vollstimmig.
Kan sonst auf die Stimme gesungen werden: Wacht auf rufft uns die Stimme.
Dichter.
Wachet auf jhr Sioninnen
jhr frohen Himmelsbürgerinnen/
Wach auf/ mach auf Jerusalem;
Es ist jetz die Weyhnachtstunde/
Ich ruff mit hellem Munde:
Wach auf/ mach auf wachs Bethlehem!
Komm/ komm liebe Seel
nimm Lampen/ nimm das Oel
Grosse Freud!
Auf sey bereit
jetzt wird Hochzeit
Dein Höchster freyt die Nidrigkeit.
[373] Music.
Grosse Freude sey gesungen
Mit schwachen Menschenzungen/
Dem Vatter in dem höchsten Thron/
Der sich gnädigst hat gewendet
Vnd Himmel her gesendet/
Gesendet seinen liebsten Sohn/
Vom hohen Himmels-Saal
In dieses Threnenthal/
Grosse Freude!
Wir sind bereit
zu der Hochzeit.
Der Höchste freyt die Nidrigkeit.
Dichter.
Zion wird schon unser innen/
und läufft von jhren Zinnen/
dem Bräutigam entgegen schnell:
Ihr Schatz kömmet zwar nicht prächtig/
doch Gabenreich/ doch Thatenmächtig/
Sein Stern geht auf/ Ihr Oel brennt hell/
Er lieget auf dem Stroh
der Engel Chor ist froh
Grosse Freude!
Auf folget all
zum finstern Stall/
versüst der Hochzeit Music Schall.
Music.
Grosse Freude sey gesungen
Gesungen/ sey geklungen
Ein Wunderschöner Lobeton/
Gottes Kind ist heute kommen/
[374]Hat unser Fleisch an sich genommen/
Der grosse Gott/ der kleine Sohn/
Er Bräutgam/ wir die Braut/
Sind im Stallsaal getraut/
Grosse Freude!
Deß sind wir froh/
Vnd jauchtzen jo/
Mit allen Engeln/ Engelfroh.
Nachtrab.
Engel.
Ihr/ jhr frohen Sioninnen/
Dichter.
Was/ jhr frohen Seraphinnen?
Engel.
Besingt mit uns die Hochzeitfreud/
Dichter.
Nach aller Kunst der Sterbligkeit/
Engel.
Ihr seyt Kinder Gottes worden/
Dichter.
Wir sind Gottes Kinder worden?
Engel.
Vnd in unserm Engelorden/
Dichter.
Engel.
Drüm dancket Gott üm diese Freud/
Dichter.
Jetzt hier und dort in Ewigkeit/
Engel.
Dichter.
Zusammen.
Engel.
So singen wir/ dir Engelzier/
Ein dreymal Heilig für und für/
Dichter.
So singen wir dir Menschenzier
Ein frölich Heilig für und für
Engel.
Dichter.
Zusammen.
Ein ewig Heilig für und für.