3.
Die Glocken haben ausgeklungen,
Die schwarzen Kleider zog man aus,
Und Blum' und Blüte ist gedrungen
Glanzreich ans Licht aus dunklem Haus.
Mag noch so bunt die Aue prangen,
Steht paradiesisch Feld und Hain,
Der Schmerz, daß sie von uns gegangen,
Der dringt ins Herz durch Blüten ein.
Doch ist's, als käm' von ihr gesendet
Der Blütenhimmel reich und klar,
Wie sie den Samen mild gespendet,
Die Heilige im Leidensjahr.
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Doch ist's, als flöss', was noch von Segen
Des Himmels fühlt dies arme Land,
Mondlicht und Sonnenschein und Regen
Herab aus ihrer milden Hand.
Was Menschen tun, kann nimmer frommen,
Uns retten Gottes Engel nur;
Nie wird ein Hungerjahr mehr kommen, –
Sie schwebt ein Schutzgeist ob der Flur.