Der luftige Geiger

Es war ein Spielmann zu Weinsberg,
Der luftige Peter genannt,
Er spielte die Geige, das Hackbrett
Und hinkte benebelt durchs Land.
Es war in der Fastnacht zu Weinsberg,
Da trank er das Haupt sich gar rot,
Da fand man wohl neben der Geige
Den luftigen Geiger tot.
Laßt ehrlich den Luft'gen begraben!
Sing hell ihm, du Schülerchor!
Tönt laut ihm, ihr Glocken! Die Bahre
Laßt tragen sechs Männer in Flor!
Dumpf rufen die Glocken, zum Kirchhof
Mit traurigem Sange man zieht,
Doch hinter dem Sarge geigt's immer,
Man sieht nichts, ein lustiges Lied.
Das geiget der luftige Spielmann,
Nun gänzlich ein Luftgebild,
Hell geigend folgt er der Bahre,
Bis daß die Erd' sie verhüllt.

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TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. Gedichte. Die lyrischen Gedichte. Der luftige Geiger. Der luftige Geiger. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A569-A