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Weil ich den schwarzen untreu ward
Und mich zu blauen Augen wandte,
Kamst du, zu rächen jene, her,
Du dunkelglühende Nachtgesandte!
Ich sollt auf deiner Augen Grund
Die Strafe meines Leichtsinns lesen
Und schamerrötend auch zugleich
Der wahren Liebe Glut und Wesen!
Der Liebe, die im heiligen Ernst
Zu lieben denkt und dann zu sterben
Und deren dunkle Rosen sich
Nur mit dem besten Herzblut färben!
Und als ich büßend dich geliebt,
Bist du wie ein Phantom entschwunden;
Da hab ich mich mit meiner Reu
Verlassen und allein gefunden!

Notes
Entstanden 1849. Erstdruck 1851.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. 15. [Weil ich den schwarzen untreu ward]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9A88-A