Auf die Freunde dieser Welt

So lange was an dir/ das noch die Welt vergnügt/
Scheint man dir gut zu seyn. Wird heute diß verschwinden
So wird sich morgen auch der Schein nicht weiter finden.
Oft stirbet schon ein Freund/ weil er sich vor uns schmiegt.
Dein Glück vertreibet sie/ dein Unglück aber mehr:
Dort ändert sie der Neid/ hier die Gefahr/ zu geben/
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In welcher Zeit du lebst/ wirst du nicht Freund erleben.
Vergnügung/ Wohlthat/ Glück zwingt keinen Freund so sehr/
Daß er nur wenig Zeit sey dein wahrer Freund/
Und wenn er Vortheil hat/ so wird er ewig Feind.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Auf die Freunde dieser Welt. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8615-2