[261] Er spührt ihn kommen

Ode Jambo-Dactylica.


Frühling/ dein Gold-Gezelt
brach durch die Gassen!
Alles/ waß Othem helt/
kan sich kaum fassen!
Venus alß Schäffrin worff
die süsse Glihder
draussen gantz fern vom Dorff
in Bluhmen nihder.
Gräsgens und Bürcken stehn
bundt durch-einander/
heymlig und ohngesehn
naht sich Glückander.
Nachlässig hin-gesträkkt
siht er sie lihgen;
ihr Hund die Zunge bläkkt/
kaum käun die Zihgen.
[262]
Seinen Arm schlingt er kühn
ihr ümb die Hüfften –
wie ihr die Bakken glühn/
die Veilgens düfften!
Ey/ ey/ waß dhustu mir?
Nicht doch so derbe!
Waß ist denn daß for Thier?
Ich schrey/ ich sterbe!
Endlich so ligt ihm da
lachend und offen/
waß sonst sein Traum blohß sah
gantz ohnverhoffen.
Truncken für Wollust schreyt
das Lufft-Gefihder/
Saturnens göldne Zeit
kam durchauß wihder!
Vor war ich sälbst so froh/
die Qwällen sprangen/
itzt schon so kombt auff mein Stroh
der Dodt gegangen!
Ich bün so gantz entzwey/
der Lentz lacht Jungen –
Welt/ deine Melodey
ist mir verklungen!

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TextGrid Repository (2012). Holz, Arno. Gedichte. Dafnis. Angehänckte Auffrichtige und Reue-mühtige Buß-Thränen. Er spührt ihn kommen. Er spührt ihn kommen. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8077-3