11.

Heut, da ich mittags mich im Wald erging,
Sah ich ein Tierlein mitten auf dem Wege,
Das regungslos sich sonnte, weich und träge,
In einem breiten, goldnen Sonnenring.
Per baco, ein Lazertchen! Kleines Ding,
Wird dir auch wohl im kühlen Waldgehege?
Entbehrst du nicht im rauhen Nord der Pflege,
Die dein Geschlecht im Süden stets empfing?
Hast du, wie dort der Brauch, in Gartenmauern
Ein Kämmerchen und kannst, vor Regengüssen
Und Schnee geschützt, den Winter überdauern?
[277]
Doch, wie du durchkommst, wirst du selber wissen,
Indes wir großen Menschen in den Schauern
Des Ostwinds uns den Schnupfen holen müssen.

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Waldmonologe aus Kreuth. Sonette. 11. [Heut, da ich mittags mich im Wald erging]. 11. [Heut, da ich mittags mich im Wald erging]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6654-3