[322] Dem Bruder zum 6. Juli
Und wieder in die Ferne
Die Seele sehnend zieht,
Und wieder grüßt Dich gerne
Mein Herz in Ton und Lied,
Und will dann höher schweben
Hinauf zum ew'gen Tag
Und danken für Dein Leben,
So gut es danken mag,
Und flehen, daß Dir Frieden
Und frischer Lebensmuth
Und Segen sei beschieden
Und jedes wahre Gut:
[323]
Ja, flehn, Du mögest wandeln
Im Lichte spät und früh,
Treu mit dem Pfunde handeln,
Das Dir der Herr verlieh.
Und einst zum guten Lohne
Nach treu durchkämpftem Streit
Gewinnen dort die Krone
In sel'ger Ewigkeit. Amen.
1858.