Lied

Komm, wir wollen Erdbeer'n pflücken,
Ist es doch nicht weit zum Wald,
Wollen junge Rosen brechen,
Sie verwelken ja so bald!
Droben jene Wetterwolke,
Die dich ängstigt, fürcht' ich nicht;
Nein, sie ist mir sehr willkommen,
Denn die Mittagssonne sticht.
All die sengend-heißen Stralen,
Die uns drohen, löscht sie aus,
Und wenn sie sich selbst entladet,
Sind wir lange schon zu Haus!
[151]
Tändelnd flecht' ich dann die Rosen
In dein dunkelbraunes Haar,
Und du bietest Beer' um Beere
Meinen durst'gen Lippen dar.

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TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Lieder. Lied. Lied. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3C83-2