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Eine Botschaft, also lautend,
Sandte gestern mir ein Freund:
»Du, aus dessen Rohr ein Tropfen
Mir das Schwarz des Auges scheint!
Da das Schicksal nach zwei Jahren
Wieder dich gebracht nach Haus,
Warum kömmst du aus dem Hause
Deines Meisters nicht heraus?«
Ich entgegnete und sagte:
»Halte für entschuldigt mich:
Nicht aus Eigensinn und Dünkel
Wandle diese Strasse ich:
Heimlich ist auf meinem Wege
Stets ein Scherge aufgestellt,
Der in Händen eine Klagschrift,
Einer Natter ähnlich, hält,
So dass, wenn des Meisters Schwelle
Überschreiten will mein Fuss,
Er mich packt und ich dann schmählich
In den Kerker wandern muss.
Doch mir ist des Meisters Wohnung
Eine Burg, ein Zufluchtsort:
Athmete nur irgend Jemand
Von des Richters Leuten dort,
Steht der kräft'ge Arm der Diener
Des Vesir's mir hülfreich bei,
Und mit Einem Schlage spalte
Ich den Schädel ihm entzwei.
Doch, wie kann ich also sprechen,
Da durch Kief mit Nun vereint,
Nur die Ehre ihm zu dienen
Als mein wahrer Grund erscheint?
Offen sei sein Thor dem Glücke,
Und der Himmel von Azur
Schmücke mit der Sonne Gürtel
Sich zu seinem Dienste nur!«