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Auf, und giess der Freude Wasser
In der Schale helles Gold,
Noch bevor uns Modererde
Aus des Hauptes Schale rollt!
In dem Thale der Verstummten
Wohnen alle wir zuletzt:
Drum zum Himmelsdom erhebe
Laute Jubeltöne jetzt!
Eines Seelenfreundes Wangen
Naht ein trübes Auge nicht:
Nur aus einem reinen Spiegel
Blicke auf sein Angesicht!
Grünbewipfelte Zipresse!
Werd' ich einst des Staubes Raub,
Nimm den Trotz aus deinem Haupte
Und beschatte meinen Staub!
Meinem Herzen, wund gebissen
Von der Schlange: deinem Haar,
Reiche hold in deiner Lippe
Terjak, der es heile, dar!
Das Besitzthum dieses Feldes
Hat – du weisst es – nicht Bestand:
Setze durch das Herz des Glases
Jeglichen Besitz in Brand!
Thränen dienen mir zur Waschung:
Sagt doch jeder Ordensmann:
»Erst wenn du dich selbst gereinigt,
Blicke jenen Reinen an!«
Herr! dem dünkelvollen Frömmler,
Der nur sieht der Fehler Schmach,
Trübe du der Einsicht Spiegel
Mit dem Rauche eines Ach!
Reiss' dein Kleid entzwei, gleich Rosen,
Weht, Hafis, Sein Duft dich an,
Und dann wirf es, so zerrissen,
Jenem Flinken auf die Bahn!

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Se. 10.. 10.. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2E39-A