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Die Nacht der Kraft, von der die Frommen sprechen,
Ist sicher diese Nacht;
O Herr, was ist es für ein Stern gewesen,
Der dieses Glück gebracht?
Auf dass die Hand Unwürdiger stets bleibe
Von deiner Locke fern,
Schickt jedes Herz aus einem Lockenringe
Ein Stossgebet zum Herrn.
Todt lieg' ich in dem Brunnen deines Kinnes,
Denn überall umfing.
Wohl Hunderttausende von Seelen-Nacken
Das Doppelkinn als Ring.
Der Mond hält meinem königlichen Reiter
Den Spiegel vor's Gesicht;
Es ist der Hufstaub seines Schlachtenrosses
Der Sonnenkrone Licht;
Sieh, hell erglänzt sein Wangenschweiss; die Sonne,
Die sich so heiss bewegt,
Fühlt täglich sich, aus Lust nach diesem Schweisse,
Von Fiebergluth erregt.
Ich leiste nimmer auf des Freund's Rubine
Und auf das Glas Verzicht,
Ich halte dies – entschuldigt mich, Ihr Frommen! –
Für meine Glaubenspflicht.
Dort wo den Rücken man des Ostwind's sattelt
Bei jenem Lagertross,
Wie kann ich dort mit Salomon mich messen?
Die Ämse ist mein Ross.
Es träuft ihm aus dem Schnabel der Beredtheit
Stets Lebenswasser nur
Dem Raben meines Rohrs; er ist, beim Himmel!
Von herrlicher Natur.
Er, der mit des verstohl'nen Blickes Pfeile
Das Herz mir bluten macht,
Er spendet auch Hafisen Seelennahrung
Wenn er verstohlen lacht.