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Hast du für den Wein, o Schenke,
Eine Leidenschaft,
Ei, so bringe mir nichts weiter
Als nur Rebensaft,
Und verkaufe Kutt' und Teppich
In dem wüsten Haus,
Und ein Bischen Hefe bringe
Mir dafür heraus!
Lebt's im Herzen dir, so höre
Wie der Trunk'nen Heer
In den Rosenhain der Seele
Ruft: O Lebender!
Bringe Schmerzen, wenn du Heilung
Von dem Schmerz begehrst:
Sieh', wie klein ist vor der Liebe
Beider Welten Werth!
Ein Geheimniss, das dem Herzen
Liebe nur vertraut,
Ist der Flöte sanfte Klage
Und der Zither Laut.
An den Reinen, den Verarmten
Auf der Liebe Bahn
Reichen tausend Hatem Thaie
Nimmermehr hinan.
Jener perigleiche Götze,
Wie ein Potentat
Schreitet er einher; gefolget
Von dem Volk der Stadt;
Auf sein schönes Antlitz blicket
Der Bewohner Schaar,
Und der Schweiss träuft dem Verschämten
Von dem Wangenpaar.
Hat Hafis noch lang zu klagen
Über deinen Schmerz,
Und bis wann soll ich noch tragen
Ein gebroch'nes Herz?