[7] [9]3.
Schenke, gib durch's Licht des Weines
Meinem Glase hellen Glanz!
Sänger, singe! Meinem Wunsche
Fügt sich ja die Erde ganz.
Im Pocal sah ich des Freundes
Holden Wangenwiderschein:
O Unkundiger der Wonne,
Die da liegt in meinem Wein!
Liebesspielen schlanker Schönen
Lässt man nur so lange Raum,
Als sich nicht, wie Pinien schaukelnd,
Reget mein Zipressenbaum.
Dessen Herz durch Liebe lebet,
Wird den Todten nie gesellt:
Meine ew'ge Dauer stehet
Desshalb in dem Buch der Welt.
Kömmt der jüngste Tag, befürcht' ich,
Werd' im Preis nicht höher sein
Das erlaubte Brod des Scheïches,
Als mein unerlaubter Wein.
Holder Wind, ziehst du vorüber
An der Freunde Rosenflur,
O so bring' von mir dem Liebling
Meine besten Grüsse nur;
Frage Ihn, warum er meiner
So mit Vorsatz nicht gedenkt?
Kömmt doch wohl von selbst die Stunde.
Die mich in's Vergessen senkt.
Meines holden Lieblings Auge
Hat den Rausch für schön erkannt:
Darum gab man auch dem Rausche
Meine Zügel in die Hand.
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Lass, Hafis, das Körnchen fallen,
Das dir an dem Auge hängt
Und vielleicht in meinem Netze
Des Genusses Vogel fängt.
Jenes grüne Meer des Himmels
Und sein Schiff, der neue Mond,
In Kăwām's, des Pilgers, Gnaden
Sind zu tauchen sie gewohnt.