[275] [277]27.
In dem Schenkenraum der Maghen
Stellt sich Gottes Licht mir dar;
Sieh' dies Wunder, welch' ein Licht ist's,
Und wo werd' ich es gewahr?
Herr! Wer sind die Hefentrinker
Dieser Schenke, deren Thür
Eine Kibla aller Nöthen,
Ein Altar geschienen mir?
Liebe, Rausch und Spiel mit Schönen
Gleichen einem hohen Amt,
Und dem Wirken deiner Gnade
Dank' ich selbe insgesammt.
Krame nicht, o Pilgerkönig,
Deinen Hochmuth vor mir aus,
Denn du schau'st das Haus, ich aber
Schaue froh den Herrn im Haus.
Niemand hat von China's Düften
Und vom Moschus aus Chŏtēn
Das geseh'n was jeden Morgen
Ich vom Morgenwind geseh'n.
Um den Mittelpunkt der Einheit
Läuft, gleich fern, der Kreis herum,
Und ich schau' es ohne Frage
Um das Wie und das Warum.
Moschusdüfte will ich lösen
Von des Götzen Lockenhaar:
Doch zu fern liegt der Gedanke!
Irrthum nur werd' ich gewahr.
Herzensgluthen, Thränenströme,
Seufzer Morgens und bei Nacht
Seh' ich sämmtlich durch die Blicke
Deiner Huld hervorgebracht.
[277][279]
Der Gedanken Wege sperret
Stets dein Bild, dein holdes, mir:
Wem entdeck' ich was ich schaue
Hinter diesem Vorhang hier?
Freunde, scheltet nicht Hafisen
Weil er Augenspiele trieb:
Denn ich seh's, er ist von Jenen
Denen werth Ihr seid und lieb!