[3] [5]2.
Du, von dessen holder Wange
Licht der Mond der Schönheit borgt
Und aus dessen Kinnes Brunnen
Anmuth sich mit Glanz versorgt!
Wann, o Herr, wird es sich fügen,
– Was mein stetes Streben war, –
Dass ich mein Gemüth versammle,
Während sich zerstreut dein Haar?
Dich zu schauen, schwang die Seele
Auf den Rand der Lippe sich:
Soll zurück, soll vor sie schreiten?
Was befiehlt dein Wille? Sprich!
Hoch den Saum vom Staub und Blute,
Gehst vorüber du an mir!
Denn es liegen viele Todte,
Die du hingeopfert, hier.
Freunde! Lasst den Liebling wissen,
Dass er wüst gemacht mein Herz,
Denn es fühlt ja Eure Seele
Mit der meinen gleichen Schmerz!
Wo dein Aug' gestrahlt, that Jeder
Auf Enthaltsamkeit Verzicht:
Drum vor deinen trunk'nen Augen
Prahle man mit Tugend nicht!
Scheint es doch, mein Glück erwache
Endlich aus dem langen Schlaf,
Da der Schimmer deines hellen
Angesicht's sein Auge traf.
Sende mir ein Rosensträusschen
Deiner Wange durch den Ost,
Dass ich deines Gartenstaubes
Düfte athme, mir zum Trost!
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Schenken, Ihr von Dschem's Gelage,
Lebet glücklich immerdar,
Wenn in Eurem Kreis gleich nimmer
Weingefüllt mein Becher war!
Horch, Hafis thut eine Bitte;
Sprich ein Amen denn getrost:
»Deine zuckersüsse Lippe
Sei in Zukunft meine Kost!«
Ostwind, sag' in meinem Namen
Jesd's Bewohnern: »Ueberall
Soll das Haupt der Undankbaren
Werden Eures Schlägels Ball!
Bin ich fern gleich von der Nähe,
Meine Wünsche sind nicht fern,
Und ich diene Eurem König
Und mein Wort, es preist Euch gern.«
Fürst, beschirmt von hohem Sterne,
Ich beschwöre dich, erlaub',
Dass dem Himmel gleich ich küsse
Deines Prunkgezeltes Staub!