[11] [13]4.
Komm, o Ssofi, denn der Spiegel
Des Pocales ist nun rein;
Sieh doch, welche Lust entströmet
Dem rubinenfarb'nen Wein.
Den Ănkā kann Niemand fangen:
Ziehe drum die Netze ein, –
Denn an diesem Orte füllet
Sich das Netz mit Wind allein.
Strebe nur nach baaren Freuden,
Denn des Glück's beraubt verliess
Adam einst das Haus des Heiles,
Das erhab'ne Paradies.
Leere bei dem Fest des Lebens
Einen Becher oder zwei
Und begehre nicht zu gierig,
Dass die Lust beständig sei.
Herz, die Jugend schwand, und keine
Lebensrose pflücktest du:
Wende nun dich, greiser Scheitel,
Gutem Ruf und Namen zu.
Frage um geheime Dinge
Nur der trunk'nen Zecher Schaar:
Dem erhab'nen Frömmler mangelt
Diese Kunde ganz und gar.
Auf die Schwelle deines Thores
Hab' ich Diener manches Recht:
Herr, erkenne es und habe
Doch Erbarmen mit dem Knecht!
Nur des Weinpocales Jünger
Ist Hafis; geh', Morgenwind,
Und dem Scheïche des Pocales
Bring' des Dieners Gruss geschwind!