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Fort ist Er, und vom Rubine
Seiner Lippe nippt' ich nicht;
Fort ist Er, und satt nicht schaut' ich
Mich an Seinem Mondgesicht.
Scheint es doch, mein Umgang habe
Ihn versetzt in grosse Pein;
Fort ist Er, den Bündel schnürend,
Und ich holt' Ihn nimmer ein!
Fātĭhās und Stossgebete
Waren's, die ich häufig sprach;
Fort ist Er; die Sure: Treue
Hauchte ich umsonst Ihm nach!
Schmeichelnd sprach Er: »Nimmer werd' ich
Aus des Willens Dorfe geh'n.«
Fort ist Er, Sein Schmeicheln täuschte,
Und du hast's nun selbst geseh'n.
»Wer mich will besitzen – sprach Er –
Trenne von sich selber sich.«
Fort ist Er, und weil ich hoffte,
Trennt' ich von mir selber mich.
Auf der Huld und Anmuth Wiese
Schritt Er stolz einher; allein
Fort ist Er, und nie betrat ich
Seiner Vollgunst Rosenhain.
Wie Hafis hab' ich gejammert
Und die ganze Nacht geklagt;
Fort ist Er und weh, ich habe
Nicht Ihm Lebewohl gesagt!

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 81.. 81.. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-273B-9