[143] [145]48.

Eine Stadt voll Zarter gibt es,
Üb'rall prangt daselbst ein Bild:
Freunde, hört den Ruf der Liebe,
Seid zu handeln Ihr gewillt!
Einen Jüngling frisch wie diesen
Schaut wohl nie das Aug' der Welt,
Wie auch keine schön're Beute
Je in Menschenhände fällt.
Sah man jemals einen Körper,
Der so ganz aus Geist bestand?
Hänge nie von Staubgebornen
Sich ein Staub an sein Gewand!
Wesshalb weisest du so grausam
Mich Gebrochenen von dir?
Einen Kuss nur, ein Umarmen
Mehr erwart' ich nimmer mir.
Lauter ist der Wein, d'rum eile,
Schon die Zeit, d'rum freue dich!
Wer verlässt wohl auf den Frühling
In dem nächsten Jahre sich?
Gleich der Tulpe und der Rose
Halten Zecher in dem Hain,
Eingedenk der Freundeswange
Einen Becher voll von Wein.
Kann ich diesen Knoten lösen?
Mach' ich dieses Räthsel klar?
Ist es doch ein hartes Leiden
Und ein schweres Werk fürwahr!
Jedes Haar Hafisens fesselt
Eines Schelmes Lockenhand;
Misslich ist es d'rum geworden
Zu bewohnen solch ein Land.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Dritter Band. Der Buchstabe Je. 48.. 48.. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2725-A