3.
An den Neugebohrnen Herrn Jesum
So vielmahl hundert Jahr von Anbegin der Zeiten
Hofft nicht Judäa nur/ es hofft die gantze Welt/
Dieweil du noch nicht dar in Schuld und Angst verfällt/
Auf dich/ O höchstes Kind! O Fürst der Ewigkeiten!
Wol! nun die Stund ist hier du wilst die Welt beschreiten/
Die schwangre Jungfrau hat sich rüstig eingestellt/
Wie daß man keinen Ort denn für dich offen hält?
Wie daß dir niemand denn die Wiegen wil bereiten.
Dein Salem das so lang gezagt in Nacht und Sünd/
Wird nun du Sonn auffgehst vor deinen Strahlen blind.
Drum läst sie dich im Stall ohn Sorg und Wartung liegen,
Komm werther Gast/ O komm ich öffne Seel und Hertz/
Mein Hertz das für und für der Jammerreiche Schmertz
Und stete Furcht bewegt/ sey deine liebe Wiegen.